Die Deutsche Bank wusste laut "Süddeutscher Zeitung" schon lange von den umstrittenen "Cum-Ex"-Geschäften. Den Recherchen von SZ, NDR und WDR zufolge sah die Deutsche Bank aber davon ab, die Bundesregierung zu warnen.

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Die Deutsche Bank wusste laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" schon früh von umstrittenen Dividendengeschäften anderer Finanzfirmen zu Lasten des deutschen Staates.

Das Geldhaus sei bereits im März 2007 informiert gewesen, dass Banken und Fonds den Fiskus mit "Cum-Ex"-Geschäften systematisch um Steuern brachten, berichtete die Zeitung am Donnerstagabend auf ihrer Internetseite. Das gehe aus internen Mails hervor. Den Recherchen von SZ, NDR und WDR zufolge sah die Deutsche Bank aber davon ab, die Bundesregierung zu warnen und entschied sich stattdessen, bei den Aktien-Geschäften als Dienstleister mitzuverdienen.

Die Deutsche Bank erklärte auf dpa-Anfrage, sie habe an einem organisierten "Cum-Ex"-Markt weder als Käufer noch als Leerverkäufer von geliehenen Wertpapieren teilgenommen. Als grosser Marktteilnehmer sei das Geldhaus jedoch in solche Geschäfte von Kunden eingebunden gewesen. Die Bank kooperiere mit den zuständigen Behörden.

55 Milliarden Euro Schaden in Europa

Bei den umstrittenen Aktiengeschäften nutzten Investoren eine Lücke im Gesetz, um den Staat über Jahre um Milliardensummen an Steuern zu prellen: Rund um den Dividendenstichtag wurden Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch rasch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. Am Ende war dem Fiskus nicht mehr klar, wem die Papiere überhaupt gehörten. Die Folge: Finanzämter erstatteten Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren.

Europaweit soll sich der Schaden auf mehr als 55 Milliarden Euro belaufen. Die Deutsche Bank zahlte im Zusammenhang mit "Cum-Ex"-Geschäften Ende 2018 vier Millionen Euro Bussgeld. In Deutschland schloss der Staat 2012 das Steuerschlupfloch. (dpa / mg)

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