Jedes Jahr kürt Bloomberg das innovativste Land der Erde. Im Ranking für 2020 hat Deutschland Seriensieger Südkorea überholt und liegt auf Platz 1. Die Bundesrepublik trumpft dabei vor allem in drei Kategorien zur Berechnung der Innovationskraft auf.

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Südkorea, Südkorea, Südkorea, Südkorea, Südkorea und Südkorea - die vergangenen sechs Jahre sicherte sich der asiatische Tigerstaat den Spitzenplatz im sogenannten Bloomberg Innovation Index.

Doch für 2020 hat das Ranking der gleichnamigen Finanz- und Wirtschaftsnachrichtenagentur Deutschland auf Platz 1 gehievt, Seriensieger Südkorea ist immerhin noch Zweiter, die USA landen nur auf Rang 9.

Zur Erstellung des Index wird die Innovationskraft verschiedener Nationen anhand einer Vielzahl unterschiedlicher Kriterien gemessen. Untersucht werden beispielsweise die Produktionskapazitäten, die Höhe der Ausgaben für Entwicklung und Forschung oder die Dichte an High-Tech-Unternehmen.

Wie kommen die Ersteller des Rankings auf Deutschland als innovativstes Land? Die Bundesrepublik erreicht vor allem in drei Bereichen Topplatzierungen im Bloomberg-Index: Wertschöpfung, Hightech-Dichte und Patentaktivität.

"Der verarbeitende Sektor ist immer noch sehr konkurrenzfähig und eine Quelle für Innovation", sagt Carsten Brzeski, Chef-Ökonom bei ING Germany. "Deutschlands Performance in derartigen Indikatoren ist nach wie vor stark und viel besser als die jüngste Konjunkturschwäche vermuten lassen würde."

Nachholbedarf im Bereich Bildung

Weniger gut ist das Abschneiden Deutschlands bei der Bildung: lediglich Platz 26, noch hinter Ländern wie Slowenien oder Österreich, im Bereich Universitäten und Fachhochschulen.

Mangelnde Innovationen an den Hochschulen werden laut Brzeski zum "wachsenden Problem" für Deutschland. "Die Bundesregierung wäre gut beraten, den laufenden Haushaltsüberschuss zu nutzen, um die Rolle Deutschlands als Innovator zu investieren und zu sichern."

Nachholbedarf sieht Ökonom Brzeski hierzulande auch im Service-Sektor. Ausserdem entfalle jeder dritte Euro, der für Forschung und Entwicklung ausgegeben werde, auf den Autosektor. Brezski warnt daher, dass "Störungen und eine längere Schwäche dieses Sektors die Innovationskraft Deutschlands beeinträchtigen könnten".

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