Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag befürchtet nach den ausländerfeindlichen Vorfällen in Chemnitz einen Schaden für den Standort Deutschland. Der Verein ist nicht der einzige, der Alarm schlägt.

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Rechtsextremismus könnte dem Wirtschaftsstandort Deutschland massiv schaden: Das fürchtet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

Bilder wie jene aus Chemnitz hätten immer eine starke Wirkung, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der "Heilbronner Stimme". "Sie können mögliche Fachkräfte abschrecken, die aus aller Welt ansonsten zu uns kommen wollen."

Mit ähnlichen Ermahnungen hatten sich bereits mehrere Wirtschaftsverbände und Top-Manager grosser deutscher Unternehmen an die Öffentlichkeit gewandt.

DIHK-Vize Dercks sieht nicht nur Deutschlands Ansehen in der Welt gefährdet, sondern auch das deutsche Wirtschaftsmodell. Dieses lebe sowohl von der Anerkennung der Produkte "Made in Germany" als auch vom Vertrauen in die politische Stabilität und die Werte der sozialen Marktwirtschaft.

Auch Wirtschaftswissenschaftler Thomas Köllen ist sich sicher: "Wenn sich diese Bilder verfestigen, dann wird es für die Unternehmen schwieriger, ihre Beschäftigte ans Unternehmen zu binden beziehungsweise neue Arbeitnehmer zu gewinnen. Das gilt für deutsche und für ausländische MitarbeiterInnen."

Dercks: "Deutsche Wirtschaft lebt Weltoffenheit"

"Die deutsche Wirtschaft lebt diese Weltoffenheit in ihren Betrieben selbst auf vielfältige Weise vor", sagte Dercks. Auch deshalb setze sich die Wirtschaft dafür ein, dass die Grundprinzipien von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit von allen geachtet würden.

Nach Angaben von Dercks engagieren sich inzwischen rund 1.800 Unternehmen im bundesweiten Netzwerk "Unternehmen integrieren Flüchtlinge". "Die steigenden Zahlen bei der Beschäftigung von Geflüchteten ebenso wie die wachsende Zahl von Azubis zeigen, dass sich dieses Engagement der Unternehmen fortsetzt", sagte er.

In Chemnitz war Ende August ein Mann erstochen worden. Die Tatverdächtigen stammen aus Syrien und dem Irak. Das Tötungsdelikt zog zahlreiche Demonstrationen auch rechtsextremer Gruppen in der Stadt nach sich, die teilweise in Gewalt mündeten. (ank)

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