- Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz wurde vor wenigen Tagen zu knapp vier Jahren Haft verurteilt.
- Allerdings will der 65-Jährige in Berufung gehen – weshalb sein Vermögen weiterhin blockiert wird.
- Das sorgt bei Vincenz offenbar für Schwierigkeiten.
Der Schweizer Bankmanager Pierin Vincenz wurde vor wenigen Tagen für Insidergeschäfte verurteilt. Knapp vier Jahre Gefängnis lautet die Strafe. Doch der ehemalige Raiffeisen-Chef erklärte danach, in Berufung gehen zu wollen. Laut der "SonntagsZeitung" bleibt sein Vermögen deshalb weiterhin eingefroren, wie "20min.ch" berichtet. Die Berufung bewahrt ihn momentan davor, ins Gefängnis zu gehen und für eine Entschädigungszahlung aufzukommen.
Vincenz lebt laut eigenen Angaben von 2.200 Franken AHV, muss aber gleichzeitig für fünf Häuser aufkommen. Nach Angaben der "SonntagsZeitung" muss er für seine Immobilien rund 80.000 Franken Unterhaltskosten pro Jahr hinblättern. Zwei Häuser sollen bereits zum Verkauf stehen.
Pierin Vincenz: Geldstrafe von 840.000 Franken
Von 1999 bis 2015 war Pierin Vincenz Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schweizer Raiffeisenbank. Bereits seit Januar stand er vor Gericht – unter anderem wegen des Verdachts auf Betrug, Urkundenfälschung und Veruntreuung. In mehreren Punkten wurde der ehemalige Bankmanager schuldig gesprochen – drei Jahre und neun Monate soll er dafür ins Gefängnis. Zudem wurde ihm eine Geldstrafe von 840.000 Franken aufgebrummt.
Die Staatsanwaltschaft hatte sogar eine Haftstrafe von sechs Jahren gefordert. Vincenz soll verdeckt an Firmenübernahmen durch die Raiffeisen-Gruppe und der Kreditkarten-Firma Aduno beteiligt gewesen sein. Knapp neun Millionen Franken soll er privat dadurch eingenommen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, sich zusammen mit seinem Berater Beat Stocker bereichert zu haben. Auch Stocker wurde zu einer Haftstrafe verurteilt – vier Jahre soll er wegen Betrugs absitzen.
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