Eine in Dänemark diskutierte Abgabe auf den Ausstoss von klimaschädlichen Treibhausgasen in der Landwirtschaft sollte einem Expertengremium zufolge umgerechnet zwischen 17 und 100 Euro pro Tonne kosten. Die Expertengruppe um den Wirtschaftsprofessor Michael Svarer schlug am Mittwoch drei Modelle für eine CO2e-Abgabe in der landwirtschaftlichen Produktion in Höhe von 125 bis 750 dänischen Kronen pro Tonne vor, mit der die Emissionen des skandinavischen EU-Landes um schätzungsweise 2,4 bis 3,2 Millionen Tonnen reduziert werden könnten. CO2e steht für CO2-Äquivalente - dabei werden andere klimaschädliche Gase in CO2 umgerechnet.
Zugleich könnten alle drei Modelle den Verlust von Arbeitsplätzen sowie höhere Preise etwa für Rind- und Schweinefleisch und Milch zur Folge haben, erläuterte Svarer bei der Präsentation in Kopenhagen.
Dänemark hat sich zum Ziel gesetzt, seine Emissionen bis 2030 um 70 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu verringern. Sollten bisherige politische Abkommen über verschiedene Klimamassnahmen zu den jeweils erhofften CO2-Reduktionen führen, fehlen trotzdem weiterhin Verringerungen um etwa 2,5 Millionen, um dieses Ziel zu erreichen. Solche Berechnungen sind allerdings mit grösseren Unsicherheiten verbunden.
In zahlreichen europäischen Ländern haben Bauern in den vergangenen Wochen unter anderem gegen Auflagen im Rahmen der Klima- und Umweltpolitik der EU protestiert - in Skandinavien sind solche Aktionen bislang ausgeblieben. Inwieweit die mögliche Einführung einer CO2e-Abgabe in der Landwirtschaft daran etwas ändern könnte, ist unklar.
Die Empfehlungen der Expertengruppe sollen nun die Grundlage für Verhandlungen zu einer grünen Steuerreform darstellen, die die dänische Regierung zusammen mit Landwirtschafts- und Umweltorganisationen führen will. Danach soll sich das dänische Parlament mit der Massnahme beschäftigen. © dpa
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