Die berühmte Schokolade lässt sich in der Schweiz nicht preiswert herstellen. Für den Export subventioniert die Regierung die Delikatesse, aber nicht mehr lange.

Mehr News zum Thema Wirtschaft

Schweizer Schokolade wird für die Weltmärkte bald nicht mehr staatlich subventioniert. Die Schweiz muss einen Beschluss der Welthandelsorganisation (WTO) gegen Exportsubventionen umsetzen. Das sogenannte "Schoggi-Gesetz" soll bis Ende 2018 fallen.

Damit die Delikatesse im Ausland nicht unbezahlbar wird, sorgt die Regierung dafür, dass die Hersteller künftig günstiger an Rohstoffe wie Milch kommen. "Wenn alles so funktioniert wie geplant, gehe ich nicht davon aus, dass die Schokoladenpreise steigen", sagte Urs Furrer, Präsident des Schokoladenverband Chocosuisse, der Deutschen-Presse-Agentur.

Schweizer Schokolade im Inland teurer

Die Regierung schützt die teure heimische Landwirtschaft durch hohe Importzölle etwa auf ausländische Rohstoffe wie Milch oder Getreide. Der Preis ist im Inland teils mehr als doppelt so hoch. Damit aber Schokolade und andere Süssigkeiten international wettbewerbsfähig bleiben, wurden sie für den Export bislang subventioniert, mit etwa 95 Millionen Franken im Jahr. Das verbietet die WTO nun.

Die Regierung will die Verordnungen nun so ändern, dass Schokoladen- und Süssigkeitenhersteller Rohstoffe wie Milch und Getreide zollfrei im Ausland einkaufen können, wenn sie die daraus produzierten Waren exportieren.

Gleichzeitig werden die Schweizer Bauern mit Direktzahlungen unterstützt, damit sie die Preise für die eigene Produktion senken können. "Wenn seitens der Landwirtschaft kein wettbewerbsfähiges Angebot gemacht wird, schneidet sie sich ins eigene Fleisch", sagt Furrer. Dann importierten Schokohersteller mehr aus dem Ausland.

"Für uns wäre es besser, wenn die Schweizer Schutzzölle ganz abgeschafft würden", sagt Furrer. Dagegen wehren sich aber die Landwirtschaftsverbände und auch die Regierung.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.