- Frank Bsirske tritt als Aufsichtsrat von Deutscher Bank und RWE zurück.
- Grund dafür soll seine Kandidatur für ein Bundestagsmandat sein, so der Ex-Verdi-Chef.
Ex-Verdi-Chef Frank Bsirske will sich wegen seiner Kandidatur für ein Bundestagsmandat aus dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank zurückziehen. "Die nächste Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bank wird meine letzte sein", kündigte der 69-Jährige im Gespräch mit der "Wirtschaftswoche" an.
Dem Vernehmen nach findet die nächste reguläre Sitzung des Kontrollgremiums des grössten deutschen Geldhauses noch vor der Bundestagswahl am 26. September statt. Ein Sprecher des Frankfurter Dax-Konzerns wollte sich am Montag auf Anfrage nicht dazu äussern.
Kandidatur auf Bundestagsmandat in Wolfsburg
Bsirske tritt in Wolfsburg für den Bundestag an und steht auf der Landesliste der Grünen in Niedersachsen auf dem als aussichtsreich geltenden Platz 6. Mit dem Antritt des Mandats im nächsten Parlament werde er aus dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank ausscheiden, sagte Bsirske der "Wirtschaftswoche".
Der langjährige Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gehört seit Mai 2013 dem Deutsche-Bank-Aufsichtsrat an. Regulär wäre seine Amtszeit bis zur Hauptversammlung 2023 gelaufen. Bsirske ist in dem Kontrollgremium Mitglied von Präsidial- und Nominierungsausschuss. Letzterer muss einen Nachfolger für den im nächsten Jahr ausscheidenden Aufsichtsratschef Paul Achleitner suchen.
Amtszeit wäre ohnehin bald ausgelaufen
Auch aus dem Aufsichtsrat des Energiekonzerns RWE, dessen stellvertretender Vorsitzender Bsirske zuletzt war, wird sich Bsirske nach eigenem Bekunden verabschieden, wie sein Wahlkampfteam bestätigte: Seine Amtszeit in dem Gremium wäre regulär bereits vor einigen Wochen ausgelaufen, schreibt die "Wirtschaftswoche".
Coronabedingt sei die Wahl der Vertreter der Arbeitnehmerseite jedoch zwei Mal verschoben worden. In den kommenden Tagen soll diese Wahl nachgeholt werden. "Damit endet meine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Gesellschaft", sagte Bsirske. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.