Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care trennt sich im Zuge seines Unternehmensumbaus von seinen Klinik-Netzwerken in Brasilien, Kolumbien, Chile und Ecuador. Mit dem Verkauf an den US-Wettbewerber DaVita würden Vermögenswerte in Höhe von 300 Millionen US-Dollar (rund 276 Mio Euro) veräussert, teilte die Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius am Dienstag in Bad Homburg mit. Die vier einzelnen Transaktionen umfassten insgesamt 154 Dialysekliniken mit mehr als 7100 Beschäftigten.
Abhängig von den Wechselkursen erwartet FMC dieses Jahr einen Nettoerlös von rund 250 Millionen Euro, der zum Schuldenabbau verwendet werden soll. "Wir arbeiten weiter mit Hochdruck daran, unser Portfolio zu optimieren, um die Komplexität zu verringern und die Rentabilität zu verbessern", sagte Vorstandschefin Helen Giza. Nach dem Ausstieg aus dem argentinischen Geschäft Ende 2023 werde die Zahl der Kliniken in Lateinamerika weiter reduziert.
Mit der Transaktion sind allerdings Buchverluste für FMC verbunden in Höhe von voraussichtlich rund 200 Millionen Euro 2024, davon entfielen rund 140 Millionen Euro auf das erste Quartal, wie es hiess. Dies werde als Sondereffekt im operativen Ergebnis behandelt. Die behördlichen Genehmigungen der Klinik-Verkäufe stehen noch aus.
Nach schwierigen Jahren stellt sich der gesamte Fresenius-Konzern, der zu rund einem Drittel an FMC beteiligt ist, neu auf. Im vergangenen Jahr war der mit hohen Kosten kämpfende Dialysespezialist, der mehr als 3900 Kliniken weltweit betreibt, beim Umbau vorangekommen. Fresenius-Chef Michael Sen sieht FMC ebenso wie den Klinik-Dienstleister Vamed aber nur noch als Finanzbeteiligung und hat eine Entflechtung vom Dialysekonzern durchgesetzt. Sen konzentriert sich auf die Klinikkette Helios und die Arznei- und Medizintechnik-Sparte Kabi. © dpa
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