Die Deutsche Bahn rüstet sich für die bevorstehenden vier Streiktage. Etwa zwei Drittel der Züge dürften durch den Ausstand der Lokführer ausfallen. Wo Züge ausfallen und was Bahnkunden wissen müssen, erfahren Sie in unserem Ticker. Hier können Sie den ersten Tag des Rekordstreiks nachlesen.
+++ Hier geht's zum Live-Ticker zu Tag 2 des GDL-Streiks
+++ Sechste Streikaktion im laufenden Tarifkonflikt +++
+++ Streik im Güterverkehr ab Mittwoch 15:00 Uhr +++
+++ Streik im Personenverkehr ab Donnerstag 2:00 Uhr +++
+++ Streik soll Montag 4:00 Uhr enden +++
+++ 17:56 Uhr: Die Deutsche Bahn (DB) hat auf ihrer Webseite bereits erste Ersatzfahrpläne bekanntgeben. Für Samstag und Sonntag erhalten Reisende nach Informationen der DB diese wie folgt:
Streiktag | Ersatzfahrplan enthalten ab |
Samstag, 8.11.2014 | Donnerstag, 6.11.2014 (12 Uhr) |
Sonntag, 9.11.2014 | Freitag, 7.11.2014 (12 Uhr) |
+++ 17:20 Uhr: Mit ihrem Ersatzfahrplan will die Bahn während des gut viertägigen Lokführerstreiks 30 Prozent des Angebots im Fernverkehr aufrechterhalten. Dabei konzentriert sie sich auf die wichtigsten Verbindungen. So sollen die Züge auf der zentralen West-Ost-Route Köln/Düsseldorf-Berlin weiter stündlich fahren. München-Dortmund sowie Berlin-Basel werden weiter im Zwei-Stunden-Rhythmus bedient. Aber auch auf einigen Hauptstrecken werden Takte ausgedünnt, etwa zwischen Hamburg und München sowie Berlin. Eine Reihe von Ergänzungszügen wie auch die "Sprinter" Köln-Hamburg, Frankfurt-Berlin und Frankfurt-Hamburg fallen weg, ebenso viele Intercity-Verbindungen. Auch im Regionalverkehr soll es Ersatzfahrpläne geben.
+++ 17:14 Uhr: Der erneute Bahnstreik kostet auch die Lokführer viel Geld - ganz leer gehen sie aber nicht aus. Die Gewerkschaft GDL zahlt jedem streikenden Mitglied pro Stunde 10 Euro Streikgeld, der Tageshöchstsatz liegt bei 50 Euro. "So ist es in unserer Arbeitskampfordnung geregelt", sagt der GDL-Vorsitzende im Bezirk Nord, Hartmut Petersen, am Mittwoch. Die "Hamburger Morgenpost" hatte darüber berichtet. Die Kompensation liege deutlich unter dem Gehalt eines normalen Arbeitstags: "Die Lokführer müssen finanzielle Einbussen hinnehmen."
+++ 16:45 Uhr: Wirtschaftsverbände zeigen sich besorgt über die kurz- und langfristigen Auswirkungen. "Was derzeit bei der Bahn passiert, ist Gift für den Standort Deutschland," sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Achim Dercks. Streiks im Güterverkehr führten bereits nach wenigen Tagen zu Produktionsstörungen, weil Bahntransporte oft nicht kurzfristig auf Strassen oder Schiffe verlagert werden könnten.
In Schlüsselbranchen wie der Autoindustrie sei die Produktionskette komplett auf Just-in-time-Fertigung ausgerichtet. "Auch für die deutschen Stahl- und Metallhändler (...) ist die Schiene wegen der zu transportierenden Masse unverzichtbar", sagt der Präsident des Grosshandelsverbandes BGA, Anton Börner. Der Maschinenbau ist ebenfalls in besonderem Masse von einer Logistikkette abhängig, deren exaktes Zusammenspiel dem eines Orchesters gleicht.
+++ 16:09 Uhr: Der Lokführerstreik zwingt die Fahrgäste zum Umdenken. Erneut setzen viele Reisende auf Fernbusse und Mitfahrzentralen. Die Anbieter verzeichnen Rekordanfragen. "Das wird eine grosse Bewährungsprobe für uns. Wir können beweisen, dass wir eine ernstzunehmende Alternative im Fernverkehr sind", sagt eine Sprecherin des Fernbus-Anbieters Flixbus am Mittwoch in München. Sie rechnet mit einem Umsatzanstieg von mindestens 30 Prozent. Ähnlich bei den ADAC-Post-Bussen: Es herrsche Hochbetrieb, die Zahl der Fahrgäste werde sich in den kommenden Tagen um 50 Prozent erhöhen, sagt ein ADAC-Sprecher in München. "Direkt nach der Streikankündigung hatten wir fünfmal so viele Anfragen wie an einem normalen Tag."
+++ 16:03 Uhr: Die Pressekonferenz ist jetzt beendet. Fest steht: Es wird nicht geschlichtet sondern gestreikt.
+++ 16:02 Uhr: Nun wird der Vorsitzende persönlich: Er habe Glück gehabt, diese Gewerkschaft führen zu können. "Ich habe in meinem Leben gelernt, was zählt." Und an anderer Stelle: "Ich weiss nicht, ob's noch genügend Gewerkschaftsführer in dem Land gibt, die dieses Charisma haben. Bei uns ist das der Fall."
+++ 15:55 Uhr: Weselsky warnt nun allgemein vor dem Erstarken der Arbeitgeber.
+++ 15:53 Uhr: Laut Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg kostet der Streik die Bahn 50 bis 60 Millionen Euro.
+++ 15:52 Uhr: Zum Vermögen der GDL will Weselsky nichts sagen nur so viel: Die Mitarbeiter streiken für weniger Geld, als sie verdienen würden.
+++ 15:48 Uhr: In der Öffentlichkeit werde ein Bild gezeichnet, das so nicht vorhanden sei.
+++ 15:44 Uhr: Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer kritisiert noch einmal das Angebot der Deutschen Bahn. Darin sieht die GDL einen Versuch, das Grundgesetz zu verletzen. Es gehe um das Grundrecht auf Koalitionsfreiheit, das die Bahn verletzen wolle. "Man kann nicht schlichten über das Grundgesetz. Das dürfte jeden klar sein und den Menschen da draussen auch." Die Mitarbeiter streiken mittlerweile auch um ihre Grundrechte.
+++ 15:42 Uhr: Weselsky kritisiert das Umgehen mit seiner Person in der Öffentlichkeit. Das falle unter das Thema "Schmerzensgeld". Das gehe an ihm nicht spurlos vorüber. "Ich bin nicht käuflich und meine beiden Kollegen auch nicht", betont er weiter.
+++ 15:35 Uhr: GDL wirft Deutscher Bahn vor, Grundrechte verletzen zu wollen. Das sei ein perfides Spektakel. Streik sei das einzige Mittel, um den Arbeitgeber unter Druck zu setzen.
+++ 15:34 Uhr: "Wie werden schlichten, wenn man in Inhalten verhandelt und keine Einigung gefunden haben."
+++ 15:30 Uhr: Weselsky weist die Schuld von sich und der GDL. Eine Schlichtung hält er für möglich. Ein ja ist das aber noch nicht. Die GDL will offenbar Bedingungen daran knüpfen.
+++ 15:29 Uhr: Die Bahn wolle die GDL nur medial unter Druck setzen.
+++ 15:27 Uhr: Claus Weselsky sagt zu dem Schlichtungsangebot der Deutschen Bahn: "Nichts anderes als ein hilfloser Versuch eines Arbeitgebers, der sich verrannt hat."
+++ 15:26 Uhr: Die Pressekonferenz der GDL beginnt.
+++ 15:00 Uhr: Der mehr als viertägige Streik der Lokführer bei der Deutschen Bahn hat begonnen. Zunächst sind die Lokführer der Güterzüge aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.
+++ 14:48 Uhr: Kurz vor dem neuen Lokführerstreik hat Bundeskanzlerin
+++ 14:38 Uhr: Bundesverkehrsminister
+++ 14:08 Uhr: Die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL angeboten, den Tarifkonflikt durch ein Schlichtungsverfahren zu lösen. Beide Seiten sollten dazu jeweils einen unparteiischen Schlichter benennen, der zusammen mit dem Vertreter der Gegenseite einen gemeinsamen Vorschlag vorlegen solle, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber am Mittwoch in Berlin. Voraussetzung sei, dass die GDL ihren Streik absage und dieses Angebot zur Schlichtung bis zum Mittwochabend um 20:00 Uhr annehme.
+++ 14:14 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL droht mit noch längeren Streiks. "Den Begriff Eskalation mag ich nicht, er ist auch nicht angebracht", sagte der GDL-Bezirksvorsitzende für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Frank Nachtigall, am Mittwoch der "Berliner Zeitung". "Es ist allerdings im Bereich des Möglichen, dass die nächste Aktion für eine noch längere Zeit angesetzt wird." Nachtigall äusserte sich vor Beginn des gut viertägigen bundesweiten Lokführerstreiks, der am kommenden Montag enden soll.
+++ 14:00 Uhr: Die Deutsche Bahn will während des Rekordstreiks der Lokführer etwa die Hälfte ihres Schienen-Güterverkehrs aufrechterhalten. Das sagte Markus Hunkel, Vorstand Produktion bei der Gütersparte DB Schenker Rail, am Mittwoch in Frankfurt der Nachrichtenagentur dpa. Für die Kunden im In- und Ausland bedeute der Ausstand Verspätungen und Einschränkungen des Bahn-Angebots. Man werde aber erneut alles tun, um in enger Kommunikation mit den Kunden die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Im Schnitt sind werktags etwa 5000 Züge von DB Schenker Rail in ganz Europa unterwegs. (mit Material der dpa)
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