Rund zwei Jahren rangen ausländische Gläubiger mit China Evergrande in Hongkong um ihr Geld. Mehrfach konnten die Anwälte des Immobilienkonzerns Unheil knapp abwenden. Doch jetzt ordnete ein Gericht die Auflösung an.
In der Immobilienkrise in China hat ein Gericht Berichten zufolge in Hongkong die Auflösung des hoch verschuldeten Konzerns China Evergrande angeordnet. Ein entsprechendes Urteil fällte Richterin Linda Chan am Montag in der chinesischen Sonderverwaltungszone, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Gläubiger hatten vor dem Gericht geklagt, weil China Evergrande immer wieder Zahlungen verpasste. Zuvor hatten das Unternehmen versucht, mit einem Sanierungsplan eine Liquidation abzuwenden.
Chinesische Immobilienbranche in der Krise
Die Anhörung habe eineinhalb Jahre gedauert und die Firma sei immer noch nicht fähig, einen konkreten Vorschlag für eine Restrukturierung vorzubringen, sagte Chan, wie die "South China Morning Post" berichtete. "Ich denke, es ist Zeit für das Gericht zu sagen, es ist genug", sagte sie demnach.
Der an der Hongkonger Börse gelistete Konzern ist umgerechnet mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar der weltweit am höchsten verschuldete Bauträger. Die Abwicklung dürfte das Vertrauen in den kriselnden Immobilienmarkt der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt weiter schmälern und für Turbulenzen auf dem Aktienmarkt sorgen, den die Regierung jüngst erst versuchte, wieder zu stabilisieren.
Am Montag wurden die Papiere von Tochterfirmen der Evergrande Group vom Handel ausgesetzt. Auch andere Unternehmen aus der chinesischen Immobilien-Branche sind hoch verschuldet und streiten mitunter vor Gericht mit Gläubigern. (dpa/sbi)
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