Weniger Touristen: Das ist ein entscheidender Grund für massive finanzielle Einbrüche beim Uhrenhersteller Swatch. Dafür kommt dem Konzern aber der Brexit zugute.

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Der Schweizer Uhrenkonzern Swatch hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Eine steigende Nachfrage nach dem Brexit-Votum hat die Verkäufe in Grossbritannien aber angekurbelt. Seit der Abstimmung im Juni habe man ein zweistelliges Umsatzwachstum in dem Land verzeichnet, berichtete das Unternehmen mit Sitz in Biel am Donnerstag. Eine wichtige Rolle spielte dabei das im Verhältnis zum starken Schweizer Franken schwache britische Pfund, dessen Aussenwert nach dem Referendum gesunken war. Ausbleibender Europa-Tourismus führte für Swatch im Geschäftsjahr 2016 allerdings unterm Strich fast zu einer Halbierung des Gewinns.

Terroranschläge, strenge Visa-Bestimmungen und Sanktionen hätten viele zahlungskräftige Europa-Urlauber - besonders aus Russland und China - ausbleiben lassen. Der Gewinn betrug im Vorjahr nur noch 593 Millionen Franken (555 Mio Euro). Der Umsatz ging um fast 11 Prozent auf 7,6 Milliarden Franken (7,1 Mrd Euro) zurück. Der Betriebsgewinn sank um über 44 Prozent auf 805 Millionen Franken (753 Mio Euro).

Konzern zeigt sich optimistisch

Für das laufende Geschäftsjahr gab sich Swatch trotzdem optimistisch. Der Konzern rechnet mit einem "gesunden Wachstum". Die Verkaufszahlen der vergangenen drei Monate hätten insbesondere in Asien und im Mittleren Osten schon wieder zu steigenden Umsätzen geführt.

Im Swatch-Konzern gingen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 600 Stellen aufgrund "normaler Fluktuation" verloren. Ende 2016 hatte die Firmengruppe damit weltweit 35.700 Mitarbeiter.  © dpa

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