Antonis Remos ist in Griechenland ein gefeierter Popstar. Mehrere Millionen Schallplatten hat er bereits verkauft, seine Konzerte in den Athener Nachtclubs sind gut besucht und auf den Covern der Klatschzeitungen ist er mit seinen Frauengeschichten ein gern gesehener Gast. Doch nun sorgt der Schnulzensänger mit einer Deutschland-Hetze für Aufsehen.

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Es war eine Party der Superlative, wie viele Augenzeugen dem griechischen Fernsehsender "Star" berichteten. Antonis Remos präsentierte am vergangenen Sonntag bei einem Auftritt auf der Insel Mykonos seine grössten Hits. Über 1.000 Partygäste feierten, sangen und tanzten im Nachtclub Nammos bis in die frühen Morgenstunden. Unter ihnen viele griechische Promis aus TV und Film.

Kurz nach Mitternacht kam es allerdings zum Eklat. Antonis Remos zeigte auf die vielen Sektflaschen, die neben ihm geöffnet wurden. Eine Flasche des edlen Tropfens kostet im Nammos bis zu 300 Euro. Antonis Remos richtete sich an sein Publikum, die Musik wurde leiser: "Wenn Schäuble das hier alles sehen würde, dann könnte er wieder laufen." Auch Angela Merkel wurde während Remos' fünfstündigen Auftritts verhöhnt und als "Hohlbirne" ("Koufala") beschimpft. Die Äusserungen sorgten nicht nur in Griechenland, sondern auch in Deutschland für Aufsehen.

Am Donnerstag veröffentlichte der Star auf seiner offiziellen Fan-Seite in einem sozialen Netzwerk ein kurzes Statement. Darin heisst es: "Meine Aufgabe ist es, zu singen und die Leute zu unterhalten. Nur für das kann ich mich entschuldigen." Er sehe seine Aussage gegen den deutschen Finanzminister mit viel Humor. "Ein übertriebener Humor, der des durchschnittlichen Griechens." Zu dieser Gruppe Menschen gehöre der Sänger, der sich lediglich mit der "harten, aktuellen Realität befasst, in der uns auferlegt wurde zu leben."

Im Interview mit der "Bild"-Zeitung plädiert Remos nun auf sein Recht, seine Meinung kundzutun: "Ich habe jedes Recht, meine Meinung zu sagen. Ich als Grieche betrachte die Kredite aus Deutschland nicht als Hilfe, sondern als ein Ausnutzen unserer Situation. Man hat uns teures Geld verkauft." (kom)

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