Berlin - Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge hält ein mögliches Ende des deutschen Lieferkettengesetzes für einen "grossen Fehler". Die Ampel-Koalition habe im Zuge ihrer "Wachstumsinitiative" zwar festgelegt, "Erleichterungen bei den Berichtspflichten im nationalen Recht" zu ermöglichen. Eine komplette Aussetzung sei allerdings nicht vereinbart gewesen.
Bundeskanzler
Dröge: Keine unmenschlichen Geschäfte ermöglichen
Dröge sagte, das Gesetz in Frage zu stellen bedeute, "den vielen Unternehmen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen in den Rücken zu fallen, die seit vielen Jahren für eine verantwortungsvolle Wirtschaft werben". Geschäftsmodelle, die "auf Ausbeutung, schlechten Arbeitsbedingungen und der Verletzung von Menschenrechten basieren", dürfe man nicht ermöglichen, so die Grünen-Fraktionsvorsitzende.
Das europäische Lieferkettengesetz wurde vor Kurzem verabschiedet. Die EU-Staaten haben nun gut zwei Jahre Zeit, die neuen Regeln in nationales Recht umzusetzen. Es soll Menschenrechte weltweit stärken. Unternehmen müssen umfangreiche Berichte erstatten und sollen zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- oder Zwangsarbeit profitieren.
Die Bundesregierung hatte in ihrer "Wachstumsinitiative" angekündigt, bei der Umsetzung von Sorgfalts- und Berichtspflichten unverhältnismässige Belastungen der Unternehmen zu vermeiden. © Deutsche Presse-Agentur
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