Ein Mitverursacher der weltweiten Finanzkrise kauft sich beim US-Justizministerium frei und atmet auf. Der Preis indes ist immens.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Die Grossbank HSBC kommen dubiose Hypothekengeschäfte teuer zu stehen, die zur jüngsten weltweiten Finanzkrise beigetragen haben sollen.

Das Geldhaus gab am Dienstag in New York bekannt, sich mit dem US-Justizministerium auf einen 765 Millionen Dollar (666 Mio Euro) teuren Vergleich geeinigt zu haben. Mit der Zahlung kauft sich HSBC in einem seit Jahren andauernden Ermittlungsverfahren frei.

"Faule Papiere" verursachten die Finanzkrise

Der Bank wurde vorgeworfen, zwischen 2005 und 2007 "faule" Wertpapiere verkauft zu haben, die mit riskanten Immobilienkrediten hinterlegt waren. Der Wertverfall solcher Papiere im Zuge des Zusammenbruchs des US-Häusermarkts gilt als entscheidender Faktor der Finanzkrise, die zu einem Absturz der Weltwirtschaft führte.

HSBC war im Markt für Hypothekenanleihen jedoch nur ein relativ kleiner Akteur - anderen Banken wie JPMorgan Chase, Bank of America oder Citigroup wurden von den US-Behörden deutlich höhere Strafzahlungen aufgebrummt.

Vergleiche gehen bis in die Milliarden-Beträge

Zuletzt hatten Wells Fargo und Royal Bank of Scotland milliardenschwere Vergleiche geschlossen.

"Wir sind froh, die Ermittlungen hinsichtlich der Vorgänge, die vor mehr als einem Jahrzehnt passierten, hinter uns zu lassen", verkündete der US-Chef von HSBC, Patrick Burke.

Seit der Finanzkrise habe die Bank die Unternehmenskultur sowie die internen Prozesse und Kontrollen gestärkt. HSBC wolle den Blick nun nach vorne richten.  © dpa

Zehn Jahre Finanzkrise - Was geschah im Herbst 2008?

Zehn Jahre Finanzkrise - Was geschah im Herbst 2008?

Die Pleite der US-Bank Lehman Brothers am 15. September 2008 löste ein Beben in der Finanzwelt aus. Ein Überblick über die dramatischen Wochen nach dem Zusammenbruch.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.