Strassburg - In Deutschland verlassen im EU-Vergleich verhältnismässig viele junge Menschen frühzeitig die Schule oder brechen ihre Ausbildung ab. Der Anteil junger Menschen, die höchstens die Sekundarstufe 1 abgeschlossen haben, habe 2023 mit 12,8 Prozent deutlich über dem EU-Schnitt von 9,5 Prozent gelegen, warnt die EU-Kommission in einem aktuellen Berichtsentwurf. Damit liege Deutschland im kritischen Bereich. Die Situation ist nur in Spanien und Rumänien schlimmer.

Mehr News zum Thema Wirtschaft

Wie in dem Entwurf für den sogenannten gemeinsamen Beschäftigungsbericht weiter steht, hat sich der Anteil der 15-Jährigen ohne Grundkenntnisse etwa in Mathematik seit 2012 fast verdoppelt. Bei der Erwachsenenbildung ist Deutschland aber einer der Spitzenreiter in der EU.

Der deutsche Arbeitsmarkt schneidet laut Kommission im EU-Vergleich insgesamt gut ab. Es gebe jedoch einen anhaltenden Arbeitskräfte- und Qualifikationsmangel und Frauen seien nicht ausreichend in den Arbeitsmarkt integriert. Die EU-Kommission fasst in dem Beschäftigungsbericht zusammen, wie sich etwa der Arbeitsmarkt und für den Arbeitsmarkt relevante Bereiche wie Bildung in den verschiedenen EU-Staaten entwickeln.

Zu wenig Produktivität ist in der EU zunehmend ein Problem

Die Europäische Kommission bewertet den EU-Arbeitsmarkt zwar als bemerkenswert widerstandsfähig. Denn unter anderem sei die Arbeitslosenquote 2023 auf einen historischen Tiefstand von 6,1 gefallen, ein Trend, der sich 2024 fortgesetzt habe. Die Produktivität sei 2023 aber weiter zurückgegangen, nachdem sie zwischen 2010 und 2019 bereits deutlich abgenommen habe. "Dies könnte die weltweite Wettbewerbsfähigkeit der EU beeinträchtigen", so die Kommission.

Die Reallöhne sind im Vergleich zu vergangenen Jahren immer noch niedriger. "Daher braucht es angemessene Mindestlöhne, um Geringverdiener zu schützen", so die Behörde.  © Deutsche Presse-Agentur

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.