Der Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof soll den beiden zuletzt schwächelnden Warenhaus-Riesen im Wettbewerb mit Onlinehändlern und Einkaufszentren mehr Durchsetzungskraft verleihen. Die Kartellwächter haben aber auch noch ein Wort mitzureden.

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Deutschlands beide letzten grossen Warenhausketten Karstadt und Kaufhof schliessen sich zusammen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Konzernkreisen.

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet. Die zuständigen Kartellbehörden müssen allerdings noch zustimmen.

Offiziell ist laut Informationen der dpa von einer "Fusion unter Gleichen" die Rede. Doch wird Karstadt-Chef Stephan Fanderl die Leitung des Warenhaus-Konzerns übernehmen.

Und auch die Mehrheit der Anteile am neuen Unternehmen liegt künftig bei der Signa-Holding des Karstadt-Eigentümers René Benko: Signa erhält 50,01 Prozent, HBC 49,99 Prozent.

Kritische Situation bei Kaufhof

Besonders kritisch ist die Situation zurzeit bei Kaufhof. Die Kölner kämpfen seit der Übernahme durch HBC Ende 2015 mit Umsatzrückgängen und roten Zahlen.

Karstadt hat nach einer harten Sanierung unter der Führung Fanderls gerade erst die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft.

Die Fusion und die damit einhergehende Bündelung von Einkaufsmacht dürfte es Kaufhof und Karstadt ermöglichen, bessere Konditionen von den Lieferanten zu bekommen.

Ausserdem könnten nach Einschätzung von Branchenkennern in der Verwaltung, Datenverarbeitung und Logistik beträchtliche Summen gespart werden. Offen liessen die Warenhausketten zunächst, ob im Zuge der Fusion auch Filialschliessungen geplant sind. Auch zu einem möglichen Stellenabbau gab es keine Angaben.

Kartellamt will Pläne genau prüfen

Ein Wort mitzureden haben die Wettbewerbshüter. Kartellamtspräsident Andreas Mundt kündigte bereits an, die Fusionspläne auf jeden Fall genau unter die Lupe zu nehmen: "Wir stellen uns auf ein extrem umfangreiches und aufwendiges Verfahren ein." Es müssten sowohl die Folgen für die Kunden als auch für die Lieferanten geprüft werden.

Dabei müsse man nicht nur den stationären Handel berücksichtigen, sondern auch den Online-Handel. "Wir hatten bisher noch keinen Fall, in dem wir uns in diesem Umfang mit diesen Fragen auseinandersetzen mussten", sagte Mundt.

Die Gewerkschaft Verdi hatte schon beim Bekanntwerden der Fusionsgespräche betont, dass für sie im Fall eines Zusammenschlusses drei Themen im Vordergrund stünden: "die Tarifbindung, die Beschäftigungssicherung und die Standortsicherung".  © dpa

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