Die britische Regierung will hunderte neue Lizenzen für Öl- und Gasbohrungen vor allem in der Nordsee vergeben. "Heute mehr als je zuvor ist es unerlässlich, dass wir unsere Energiesicherheit stärken", erklärte Premierminister Rishi Sunak am Montag.
Private Haushalte und Unternehmen in Grossbritannien seien auf "günstigere und saubere Energie" angewiesen. Das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 strebe das Land aber weiterhin an.
Die Regierung unternehme Schritte, um den raschen Rückgang der heimischen Öl- und Gasproduktion zu verlangsamen, erklärte der Premier. "Wir sind alle Zeugen", wie der russische
Der Zeitung "Sunday Telegraph" hatte
Grossbritannien hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden - die Kohlenstoffemissionen müssen dann durch Bindung des Kohlenstoffs an anderer Stelle ausgeglichen sein. Sunak erklärte am Montag, auch 2050 werde noch ein Viertel des Energiebedarfs des Landes durch Öl und Gas gedeckt werden.
Die für den "Übergang der Nordsee" zuständige Behörde (North Sea Transition Authority, NSTA) erklärte, die CO2-Bilanz der heimischen Erdgasproduktion betrage nur ein Viertel der von Flüssigerdgasimporten. Die NSTA bestätigte Pläne für zwei weitere Anlagen zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (carbon capture) an der Nordseeküste, in Acorn im Nordosten Schottlands und in Viking in der englischen Region Humber. Zwei dieser Anlagen sind bereits im Bau. Bis 2030 sollen so bis zu 50.000 Arbeitsplätze gesichert werden.
Eine Mehrheit der Briten (65 Prozent) macht sich Sorgen wegen der Folgen des Klimawandels - persönliche Einschränkungen lehnen die meisten gleichzeitig aber ab. Der britische Wetterdienst warnte erst kürzlich, dass die Temperaturen des vergangenen Sommers von bis zu 40 Grad Celsius am Ende dieses Jahrhunderts als "kühl" gelten würden.
Umweltorganisationen wie der WWF, National Trust oder Greenpeace haben bereits heftigen Widerstand gegen die Pläne Sunaks angekündigt. "Wir werden nicht zusehen, wie die Politik mit der Umwelt wie mit einem Fussball spielt." Gebraucht würden stattdessen "Mut und Führungskraft". © AFP
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