Versace ist eine der letzten italienischen Luxus-Marken, die noch im Besitz der Gründerfamilie sind. Noch. Denn jetzt kauft Michael Kors das Mailänder Edel-Label mit dem Medusakopf im Logo. Chef-Designer Donatella Versace soll aber weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
Das legendäre italienische Modehaus Versace wird an
Versace ist eine von wenigen Luxusmarken in Italien, die bislang noch im Besitz der Gründerfamilie waren. Chef-Designerin
"Donatella wird die kreative Vision leiten"
Das Modehaus wurde 1978 von
"Donatella wird weiterhin die kreative Vision des Unternehmens leiten", verkündete Michael-Kors-Chef John D. Idol. Der US-Konzern teilte zudem mit, seinen Namen im Zuge der Übernahme in Capri Holdings zu ändern.
Obwohl sich Luxus-Designermode angetrieben von einem Boom in Asien grosser Beliebtheit erfreut, tat sich Versace in den vergangenen Jahren eher schwer. Der durch die Wirtschaftskrise ausgelöste Konsumrückgang hatte dem Unternehmen zu schaffen gemacht.
Nach weltweiten Stellenstreichungen und Sparmassnahmen verbesserte sich die Lage aber zuletzt wieder. Im vergangenen Jahr kehrte das Mailänder Modehaus in die schwarzen Zahlen zurück und erzielte bei einem Umsatz von 686 Millionen Euro einen Gewinn von 15 Millionen Euro.
Nicht nur Lady Gaga steht auf Versace
Versace kämpft im Luxus-Segment mit harter Konkurrenz etwa durch den zum französischen Branchenriesen LVMH gehörenden Rivalen Louis Vuitton und andere Nobelmarken wie Gucci oder Prada. Der Markt brummt insbesondere dank starker Nachfrage aus China.
Doch auch in Deutschland oder den USA steht teure Designermode durchaus hoch im Kurs - zum Beispiel in der auf Status-Symbole bedachten Rap-Szene.
Mit ihren schrillen Leoparden-Mustern und dem Medusakopf als Logo trifft Versace bei weitem nicht jeden Geschmack, doch Liebhaber lassen sich die Stücke Tausende Dollar oder Euro kosten. Zu Versace-Trägern zählte neben
Auch Michael Kors definiert sich als Edel-Anbieter, spielt mit seinen Handtaschen und Accessoires aber in einer preislich deutlich günstigeren Liga. Der Konzern wurde 1981 vom gleichnamigen US-Modedesigner Michael Kors gegründet und ist an der New Yorker Börse notiert, hat seinen Sitz aber inzwischen in London.
Anleger bestrafen Übernahme
Das Unternehmen expandiert kräftig und gab erst 2017 rund 1,2 Milliarden Dollar für die Luxus-Schuhmarke Jimmy Choo aus. Michael Kors versucht mit Zukäufen, den grossen Konglomeraten wie LVMH oder der Gucci- und Balenciaga-Mutter Kering Konkurrenz zu machen. Sie hatten laut US-Medien ebenfalls ein Auge auf Versace geworfen.
Im vergangenen Geschäftsjahr machte Michael Kors nach eigenen Angaben einen Umsatz von 4,7 Milliarden Dollar.
Obwohl Versace zu den schillerndsten Marken der Modewelt zählt, kam die Übernahme bei Anlegern zunächst überhaupt nicht gut an - bereits nach den ersten Berichten sackte die Aktie im US-Handel kräftig ab.
Vor 40 Jahren hatte Gianni Versace die erste Kollektion mit seinem Namen präsentiert und mischte fortan die norditalienische Modeindustrie kräftig auf.
In den 1980er und 1990er Jahren gelang der Marke der weltweite Durchbruch, sie wurde bekannt für ihre Opulenz und knalligen Farben. Der Designer wurde vor mehr als 20 Jahren vor seiner Villa in Florida erschossen. © dpa
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