Das unrechtmässige Sammeln von Daten von Kindern kommt den Xbox-Hersteller Microsoft teuer zu stehen. Der Konzern muss eine hohe Geldstrafe zahlen.
Der Xbox-Mutterkonzern Microsoft hat gegen den in den USA erlassenen Children's Online Privacy Protection Act (COPPA) verstossen. Das Unternehmen sammelte unerlaubt Daten von Kindern, die auf der hauseigenen Spielekonsole Xbox einen Account erstellt hatten. Dieses Vergehen kostet den Tech-Giganten jetzt voraussichtlich 20 Millionen Dollar. Verhängt hat die Strafe die US-Behörde FTC (Federal Trade Commission), sie muss aber noch von einem Bundesgericht genehmigt werden.
Nach Informationen der FTC soll Microsoft Daten von Kindern gesammelt haben, die auf der Spielekonsole Xbox einen Account erstellt haben, ohne die Eltern zuvor informiert zu haben. Auch wurde keine Zustimmung der Erziehungsberechtigten eingeholt.
Ausserdem sieht das System vor, dass ab einem gewissen Zeitpunkt bei der Accounterstellung eine Zustimmung der Eltern erforderlich ist. Sollte dieser Prozess aber bereits vorher abgebrochen werden, speicherte Microsoft die eingegebenen Daten wie Name, Adresse und andere Angaben dennoch teilweise für Jahre. Normalerweise sollten diese Informationen aber nach der COPPA schon nach 14 Tagen gelöscht werden. Die Speicherung der Daten für 14 Tage wurde deshalb eingeführt, um den Anmeldeprozess zu einem späteren Zeitpunkt abschliessen zu können, ohne alle Daten erneut angeben zu müssen.
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Technischer Fehler für die Speicherung verantwortlich
Nach Angaben des Corporate Vice President für Xbox bei Microsoft, Dave McCarthy, in einem Blogeintrag, soll für die lange Speicherung der Daten ein technischer Fehler verantwortlich gewesen sein. Microsoft habe diesen Fehler inzwischen behoben und die gesammelten Daten gelöscht. McCarthy beteuerte, dass diese Daten weder verwendet noch geteilt oder monetarisiert wurden.
Mit dem Bussgeld gehen auch Auflagen an Microsoft einher. Eltern sollen beispielsweise besser in die Erstellung von Kinder-Konten einbezogen werden. Auch muss Microsoft die Eltern künftig besser über die zusätzlichen Datenschutz-Anforderungen informieren. Für Konten, die vor 2021 erstellt wurden, soll nun nachträglich die Zustimmung der Eltern eingeholt werden. Bei dem Tech-Riesen will man zukünftig auch die Altersverifikationssysteme verbessern. Auch diese Auflagen müssen erst noch von einem Bundesgericht bestätigt werden.
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Verwendete Quelle:
- Federal Trade Commision-Pressemitteilung: FTC Will Require Microsoft to Pay $20 million over Charges it Illegally Collected Personal Information from Children without Their Parents’ Consent
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