Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen hat eingeräumt, die Probleme des Warenhauskonzerns bei der Übernahme unterschätzt zu haben.

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Im Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte Berggruen: "Ich habe nicht gewusst, wie krank Karstadt nach 20 Jahren Missmanagement wirklich war. Die Herausforderungen sind noch grösser und noch anstrengender."

Das Unternehmen hinke bei vielen Dingen hinterher, etwa bei den Einkaufssystemen. Berggruen weiter: "Ich glaube fest an Karstadt. Das Unternehmen wird die Wende hinbekommen! Das Management und die Mitarbeiter machen einen guten Job - und ich bin sehr dankbar dafür. Aber eine Sanierung ist immer ein langer Weg und wir haben erst ungefähr die Hälfte hinter uns."

Zugleich versicherte Berggruen, dass der geplante Personalabbau weitgehend abgeschlossen sei: "Das Karstadt-Management hat den Stellenabbau praktisch abgeschlossen. Das ist sozial verträglich geschehen, wie es angekündigt war." Ausserdem stehe er bereit, "frisches Geld" einzubringen, wenn es "helfen würde". Aber entscheidend sei der Wandel im Unternehmen selbst. "Wenn ich nicht eingestiegen wäre, dann gäbe es Karstadt heute nicht mehr. Das vergessen viele Leute immer wieder."

Er habe wie versprochen die Gehälter inzwischen wieder auf das Niveau vor der Pleite gebracht, weitere Erhöhungen seien wegen der Sanierung aber für die nächsten zwei Jahre unmöglich. Manche Kritik der Gewerkschaft ver.di ärgere ihn, so Berggruen. "Die Verdi-Funktionäre kämpfen gerade bei Karstadt nur um ihre eigene Macht als Gewerkschaft auf Kosten der Belegschaft. Das ist nicht in Ordnung."

Einen Teil der allgemeinen Kritik führte Berggruen aber auch auf überzogene Erwartungen und seinen Lebenswandel zurück. Berggruen: "Mit meinem Einstieg dachten viele, Karstadt sei damit gerettet. Aber das war natürlich erst der Beginn der Rettung, nicht ihre Vollendung. Jetzt geht es vielen nicht schnell genug und sie kritisieren mich. Ausserdem: Ich habe keine Frau und keine Kinder, kein grosses Haus, sondern verschiedene Aufgaben und reise in der Welt umher. Das scheint viele hier zu verwirren."

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