Der frühere Autorennfahrer Niki Lauda hat einen Überraschungs-Sieg gelandet. In der letzten Runde überholt er den Favoriten IAG und sichert sich die einst von ihm selbst gegründete Airline Niki. Für die hat er konkrete Pläne und einen neuen Namen.

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Niki Lauda hat das Bieter-Rennen um seine frühere Fluggesellschaft Niki gewonnen und dabei die British-Airways-Mutter IAG hinter sich gelassen.

Nach dem Zuschlag durch den österreichischen Gläubigerausschuss kündigte der dreifache Formel-1-Weltmeister am Dienstag an, dass die sanierte Gesellschaft Ende März mit zunächst 15 Maschinen an den Start gehen werde.

Neuer Name für Airline: Laudamotion

Sie soll den neuen Namen Laudamotion tragen, sagte der Unternehmer österreichischen Medien. Die vom deutschen Insolvenzverwalter eingefädelte Übernahme der Niki durch die IAG-Tochter Vueling scheint damit hinfällig.

Der Gläubigerausschuss in Wien hatte dem einstigen Niki-Gründer am frühen Morgen nach 15 Stunden Beratung einstimmig den Zuschlag für die insolvente Air-Berlin-Tochter erteilt.

Das teilten der deutsche Insolvenzverwalter Lucas Flöther und die österreichische Masseverwalterin Ulla Reisch am Dienstagmorgen in einer gemeinsamen Presseerklärung in Wien mit.

Über die Höhe des Angebots machte der neue Besitzer keine Angaben: "Es wurde Stillschweigen vereinbart zwischen den Anwälten und uns", sagte Lauda der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir brauchen natürlich für 15 Flieger das ganze Personal", sagte Lauda. Den Beschäftigten wolle er am Mittwoch ein Angebot unterbreiten.

Misstrauen unter Piloten gegenüber Lauda

Bei den Piloten trifft Niki Lauda auf deutliche Skepsis. "Lauda war in der Vergangenheit alles andere als ein Traumarbeitgeber", sagte am Dienstag ein Sprecher der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt.

Es gebe erhebliches Misstrauen, ob Lauda wie versprochen bei der von ihm im Insolvenzverfahren erworbenen Gesellschaft Niki tatsächlich Tarifverträge abschliessen werde.

In früheren Zeiten seien die Piloten bei Personaldienstleistern angestellt und an die Airline verliehen worden.

Bei einer Übernahme aus einer Insolvenz sei zu befürchten, dass die ohnehin schon bescheidenen Tarifbedingungen für das fliegende Personal der Niki noch weiter verschlechtert würden, sagte der VC-Sprecher.

Der Niki-Personalrat habe daher zu Recht darauf hingewiesen, dass es für viele Piloten berufliche Alternativen gebe.

Sie müssten jetzt im Einzelfall prüfen, ob sie nicht besser bei anderen Fluggesellschaften anheuerten.

Derzeit sucht insbesondere die Lufthansa-Tochter Eurowings Piloten für ihre Airbus A320-Flotte. Diesen Typ hat auch die Niki bis zu ihrem Grounding geflogen. (dpa/fte)

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