Projektentwickler im deutschen Wohnungsbau leiden nach Einschätzung des internationalen Immobiliendienstleisters Jones Lang Lasalle (JLL) derzeit unter einer besonders ungünstigen Gemengelage. Als die drei massgeblichen Probleme sehen die Fachleute des Unternehmens den Einbruch der Neuverkäufe, gesunkene Immobilienbewertungen und eine Eigenkapitalklemme, wie die deutsche JLL-Gesellschaft am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

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Die Verkäufe neu gebauter Eigentumswohnungen in den sieben grössten deutschen Städten sind demnach seit 2021 eingebrochen. Da die Immobilienbewertungen gesunken sind, trüben Wertberichtigungen die Bilanzen. Die Wertberichtigungen reduzieren laut JLL wiederum das Eigenkapital vieler Entwickler, die zusätzliche Liquidität benötigen. Da es mittlerweile erheblich länger dauert, bis neu gebaute Wohnungen verkauft werden können, müssen Entwickler demnach auch häufiger Überbrückungskredite ihrer Banken in Anspruch nehmen.

Erste Insolvenzen in der Branche haben laut JLL-Analyse weitere Verunsicherung zur Folge, so dass Banken und andere Geldgeber ihre Anforderungen bei der Kreditvergabe weiter erhöhen. "Projektentwickler befinden sich in einer Eigenkapitalklemmme, die durch Insolvenzfälle und damit verbundene negative Rückkopplungseffekte noch verschärft wird", teilte ein Sprecher mit. Neue Wohnungsbauprojekte werden demnach vielfach nicht begonnen, da die durchschnittliche Marge der Projektentwickler beim Geschosswohnungsbau seit 2021 laut JLL stark gesunken ist.  © dpa

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