Wladimir Putin stellt Russland als erfolgreichen Wirtschaftsstandort dar. Trotzdem hätte der russische Präsident nichts gegen die Rückkehr deutscher Firmen speziell den Weggang eines Unternehmens kritisiert er.

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Russlands Präsident Wladimir Putin hat um die Rückkehr westlicher und speziell deutscher Unternehmen geworben. "Unsere Türen sind immer offen, wir hatten mit Deutschland jahrzehntelang immer sehr gute Beziehungen, haben einander sehr gut verstanden", sagte Putin beim Investitionsforum "Russia calling" in Moskau.

Die Bedingungen für deutsche Unternehmen in Russland seien besser als anderswo, versicherte er. Rückkehrer könnten zwar keine Vorzugsbehandlung erwarten, aber ihnen würden auch keine Steine in den Weg gelegt, versprach er.

Bei dem Investitionsforum zeigte sich der Kremlchef selbstbewusst. Russische Unternehmen und Firmen aus befreundeten Ländern hätten die meisten Lücken weggehender westlicher Konzerne geschlossen. Die russische Wirtschaft werde in diesem Jahr um 3,9 bis 4 Prozent wachsen, sagte er. Dass die Zahlen vor allem von der Rüstungsindustrie befeuert werden, liess er dabei unerwähnt. Die hohe Inflation erwähnte er ebenfalls nur am Rande.

Putin hat kein Verständnis für VW

Nach dem von Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den daraufhin verhängten Sanktionen gegen Moskau haben viele westliche Firmen Russland verlassen. Mit Unverständnis reagierte Putin dabei speziell auf den Weggang von Volkswagen.

Der Autobauer hätte bei einem Verbleib nicht nur mit seiner Produktion in Russland verdienen können, sondern auch mit der Lieferung von Ersatzteilen aus Deutschland. Verlierer seien die VW-Mitarbeiter, die "zu Tausenden streiken, weil Werke schliessen", sagte er mit Blick auf den Arbeitskampf beim Automobilproduzenten.

Mit seinen Worten trifft Putin einen Wunden Punkt des Konzerns, denn die Krise bei VW hat sich zuletzt zugespitzt. Das Unternehmen hat einen harten Sparkurs angekündigt, der Werksschliessungen, Stellenabbau und Lohnkürzungen nicht ausschliesst. Bis zu drei Werke in Deutschland könnte der Hersteller dichtmachen - es wären die ersten Werksschliessungen in der 87-jährigen Geschichte des Unternehmens. Die IG Metall droht mit Streiks. (dpa/afp/bearbeitet von mbo)

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