Die deutschen Ryanair-Piloten treten in den Streik. Die Folge: 250 Flüge fallen am Freitag aus. Die Kunden könnten kostenfrei umbuchen oder ihr Geld zurückbekommen.

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Der Billigflieger Ryanair streicht wegen des Pilotenstreiks in Deutschland an diesem Freitag 250 Flüge. Das kündigte die Fluggesellschaft am Mittwoch in Frankfurt an.

Die Kunden könnten kostenfrei umbuchen oder ihr Geld zurückbekommen, sagte Marketingchef Kenny Jacobs.

Zuvor hatten die Piloten der Airline mitten in der Urlaubs-Hochsaison ihren Ausstand auf die Bundesrepublik ausgeweitet. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) rief alle angestellten Piloten an den deutschen Ryanair-Basen für den 10. August zu einem 24-stündigen Streik auf.

Gewerkschaft schliesst sich Kollegen in Irland, Schweden und Belgien an

Laut VC können alle Verbindungen von und nach Deutschland betroffen sein. Der Arbeitskampf beginne am Freitag um 3:01 Uhr und ende am Samstag um 2:59 Uhr. Das Unternehmen will sich im Laufe des Mittwochs äussern.

Die deutsche Gewerkschaft schliesst sich den bereits für diesen Freitag angekündigten Streiks ihrer Kollegen in Irland, Schweden und Belgien an. Dies wäre dann der grösste Pilotenstreik in der Geschichte von Ryanair. Die Gesellschaft hat bereits 146 von 2.400 für Freitag geplante Europa-Flüge abgesagt.

Vorwürfe an Fluggesellschaft

VC-Chef Martin Locher warf der Fluggesellschaft vor, eine Lösung am Verhandlungstisch zu blockieren und für die Eskalation allein die Verantwortung zu tragen.

"Ryanair hat in den Verhandlungen jedwede Personalkosten-Erhöhung kategorisch ausgeschlossen. Gleichzeitig hat Ryanair zu keinem Zeitpunkt erkennen lassen, an welchen Stellen Spielräume zur Lösungsfindung bestehen", erklärte Locher.

Vor zwei Wochen hatten streikende Flugbegleiter in Spanien, Portugal und Belgien Ryanair gezwungen, innerhalb von zwei Tagen rund 600 Flüge mit zusammen etwa 100.000 betroffenen Passagieren abzusagen.

Die Forderungen: Bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen

Piloten und Flugbegleiter wollen bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen durchsetzen. Dazu müssten jeweils nationale Tarifverträge abgeschlossen werden, die Gewerkschaften koordinieren sich aber europaweit untereinander.

Die irische Airline wehrt sich sich seit Jahrzehnten gegen Gewerkschaften und tarifliche Vereinbarungen. (szu)

Verwendete Quellen:

  • dpa
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