Der Mindestkurs ist Geschichte - und die Folgen für die Wirtschaft noch nicht abschätzbar. Ersten Prognosen zufolge sieht es düster aus. Schweizer Shopping-Touristen stehen indes in Deutschland Schlange.

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Am Donnerstag hat die Schweizerischen Nationalbank (SNB) den Euro-Mindestkurs aufgegeben. Dieser Entscheid könnte das Wirtschaftswachstum stark bremsen. Bei den Shoppingtouristen hingegen ist die Freude riesig - in den grenznahen Einkaufszentren in Deutschland gibt es einen grossen Ansturm.

Was bedeutet der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank für die Wirtschaft? Die Grossbank UBS erwartet in jedem Fall ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum. Wie die Nachrichtenagentur sda berichtet, soll das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr lediglich um 0,5 Prozent zunehmen. Bisher war die Schweizer Grossbank von einem Plus von 1,8 Prozent für 2015 ausgegangen.

Die Abkoppelung des Franken dürfte sich auch auf Schweizer Warenexport auswirken: Die UBS geht von Einbussen in der Höhe von rund fünf Milliarden Euro aus.

Shopping-Touristen im Freudentaumel

Bei Einkaufstouristen ist indes die Freude gross. Wie der "Tagesanzeiger" berichtet, haben die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) schon auf die Welle von Shopping-Ausflüglern reagiert. Der Fahrplan der Tramlinie, die nach Deutschland führt, wurde verdichtet und soll doppelt so viele Fahrgäste transportieren.

Die SNB steht nach der überraschenden Abkoppelung des Franken vom Euro in der Kritik. Bei der Zürcher Kantonalbank ist der Euro zur Zeit Mangelware, da es einen Ansturm von Wechselkunden gab. Die Tourismusbranche hat Sorge, dass es durch den Preisanstieg zu einem Buchungsstopp kommt. Besonders betroffen sind auch Schuldner im Ausland – für viele könne die Rückzahlung von Hypothekenkrediten schwierig werden. (rs)

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