Die schwächelnde Telekom-Grosskundentochter T-Systems will bis 2020 rund 6.000 Stellen allein in Deutschland streichen - weltweit sollen es 10.000 sein.
Der Stellenabbau solle in drei Phasen erfolgen und noch in diesem Jahr beginnen, sagte ein Sprecher am Donnerstagabend. Das habe T-Systems-Chef Adel Al-Saleh am selben Tag auf einer Mitarbeiterversammlung in Bonn bekannt gegeben. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.
Zunächst sollen auf Management- und Verwaltungsebene in Deutschland 2.000 Arbeitsplätze eingespart werden. Weitere 2.000 Stellen würden von dort an andere Standorte wie Indien und die Slowakei verlagert, die übrigen betroffenen Arbeitsplätze in Deutschland sollen durch Automatisierungs- und Digitalisierungsprozesse wegfallen.
600 Millionen Euro Einsparungen
Insgesamt will der Konzern unter anderem mit den Stellenstreichungen 600 Millionen Euro einsparen. Einen Grossteil davon wolle das Unternehmen in Wachstumsfelder wie Cloud-Dienste und IT-Sicherheit investieren, sagte der Sprecher.
T-Systems hat weltweit derzeit rund 37.000 Mitarbeiter, in Deutschland arbeiteten bislang 18.000 Menschen. Al Saleh kündigte den Mitarbeitern laut Sprecher an, dass langfristig global mehr als 30.000 Menschen für das Unternehmen tätig sein sollen.
Die Gewerkschaft Verdi kritisierte die Pläne scharf: "Die geplanten Massnahmen sind unverantwortlich und gefährden das gesamte Geschäft der T-Systems", teilte der IT-Bundesfachgruppenleiter der Gewerkschaft, Michael Jäkel, mit. "Statt eine zukunftsfeste Neuausrichtung in Angriff zu nehmen, soll es ein einfallsloses Sparprogramm, einen Standortkahlschlag und eine massive Arbeitsplatzvernichtung geben."
Unter dem neuen Chef Al Saleh steckt die lange schwächelnde T-Systems derzeit im Umbruch. Das Unternehmen muss sich auf veränderte Grosskundenwünsche einstellen: Al Saleh will das Unternehmen schnell als führender Anbieter von digitalen Lösungen neu aufstellen. © dpa
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