Der Tesla-Herausforderer Fisker sieht ohne frisches Geld seine Zukunft gefährdet. Nach der für solche Lagen vorgeschriebenen öffentlichen Warnung an Anleger brach der Aktienkurs ein. Im vorbörslichen US-Handel am Freitag lag das Minus zeitweise bei fast 40 Prozent. Die Firma ist in Gesprächen mit einem "grossen Autobauer" über eine Investition. Bei dem Deal könne es auch um die gemeinsame Entwicklung neuer Elektroauto-Plattformen und die Produktion in Nordamerika gehen, hiess es. Der Name des möglichen Partners wurde nicht genannt.
Firmenchef Henrik Fisker verwies darauf, dass das aktuelle SUV-Modell Ocean unter anderem wegen Problemen mit Zulieferern später als geplant auf den Markt gekommen sei. Im vergangenen Jahr baute Fisker knapp 10 200 Ocean-Fahrzeuge und lieferte 4929 davon an die Kunden aus. Produktion und Verkauf kamen erst im Schlussquartal in Gang - mit 4789 gefertigten und 3818 ausgelieferten Wagen.
Fisker erklärte den ursprünglichen Direktvertrieb in den USA und Europa für weitgehend gescheitert und stellt seit Januar auf ein Händlermodell um. Der Geschäftsplan für 2024 hänge massgeblich von Erfolg dieses Umbaus ab, betonte das Unternehmen. Auf die Umstellung gehe auch weitgehend ein Abbau von 15 Prozent der Arbeitsplätze zurück. In diesem Jahr will Fisker 20 000 bis 22 000 Autos an Kunden und Händler übergeben.
Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz mit den wachsenden Auslieferungen auf 200,1 Millionen Dollar (185 Mio Euro) - von 71,8 Millionen Dollar drei Monate zuvor. Unter dem Strich gab es einen Quartalsverlust von 463,6 Millionen Dollar. © dpa
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