Aller Voraussicht nach wird Donald Trump erneut Präsident der USA. Bei den Demokraten herrscht dementsprechend schlechte Laune. Die europäischen Börsen sind hingegen in bester Stimmung.
Anleger und Anlegerinnen in Europa haben positiv auf den Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl reagiert. Die Börsen in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und Italien öffneten am Mittwochmorgen im Plus.
In London lagen die Kurse 0,86 Prozent im Plus, in Paris um 1,11 Prozent und in Italien um 0,63 Prozent. In Japan waren die Kurse am frühen Morgen ebenfalls gestiegen - der Nikkei-Index legte um mehr als drei Prozent zu.
Gegen Mittag legte der deutsche Leitindex Dax legte um gut ein Prozent auf 19.470 Punkte zu. Zwischenzeitlich war das Börsenbarometer noch stärker gestiegen und hatte sogar Kurs auf ein Rekordhoch genommen.
In China dagegen verlor der Hang-Seng-Index in Hongkong mehr als drei Prozent - höhere Zölle dürften Chinas exportorientierte Wirtschaft hart treffen. Das gilt allerdings auch für Deutschland.
Auto-Aktien im Minus, Tesla von Trump-Freund Musk mit starkem Plus
Im deutschen Aktienhandel ist der Automobilsektor klarer Verlierer. Anleger befürchten Strafzölle der USA auf deutsche Importe. Die Kursverluste reichen von 3,7 Prozent bei Mercedes-Benz über 5 Prozent für BMW bis zu 6 Prozent bei Porsche.
Die Aktien des E-Autobauers Tesla dagegen legten im vorbörslichen US-Handel um mehr als 12 Prozent zu auf knapp 283 US-Dollar. Tech-Milliardär und Tesla-Chef
Krypto-Währung im Aufwind
Der Republikaner war auch der Favorit von der Mehrheit der Krypto-Community. Nach den US-Wahlen stieg der Bitcoin auf ein Rekordhoch von etwas mehr als 75.000 Dollar. Auf der Plattform Bitstamp war der Kurs nach Schliessung der Wahllokale bis auf 75.080 Dollar geklettert. So teuer war das älteste und bekannteste Digitalgeld noch nie. Der Bitcoin hatte sein bisheriges Allzeithoch am 13. März 2024 mit einem Preis von 73.738 Dollar erreicht.
Ölpreise geben nach - Starker Dollar nach US-Wahlen belastet
Die Ölpreise sind zunächst gefallen. Denn der US-Dollar reagierte mit Kursgewinnen auf eine weitere Präsidentschaft Trumps, was die Nachfrage nach Rohöl bremste.
Da Rohöl auf dem Weltmarkt in der Regel in Dollar gehandelt wird, verteuern Kursgewinne der amerikanischen Währung den Rohstoff in Ländern ausserhalb des Dollar-Raums. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Vormittag 74,19 US-Dollar. Das waren 1,34 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Dezember fiel um 1,39 Dollar auf 70,60 Dollar.
Anleger rechnen mit neuen Zollschranken
Anleger erwarten, dass Trump nach seinem Sieg neue Zollschranken errichten, Steuern senken und die Wirtschaft deregulieren wird. Das dürfte zu einem höheren Staatsdefizit der USA, steigenden Anleihezinsen und zu einem stärkeren Dollar führen. Der Kurs der US-Währung legte gegenüber dem Euro und dem japanischen Yen bereits am frühen Morgen kräftig zu. Ein schwacher Euro und ein schwacher Yen begünstigen Exporte. (afp/dpa/bearbeitet von thp und ank)
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