An Urlaubsreisen war wegen der Coronakrise in den letzten Wochen nicht zu denken. Doch nach den Lockerungen rückt das Thema wieder stärker in den Fokus - vor allem für die Reisebranche. Tui will jetzt besonders schnell wieder Touristen in den Urlaub bringen. Bereits ab Juni will das Unternehmen wieder nach Mallorca fliegen.
Der Reisekonzern Tui will bereits in wenigen Wochen wieder Reisen zu verschiedenen Zielen durchführen - unter anderem nach Mallorca. "Ab Ende Juni wollen wir pünktlich zu den Sommerferien wieder fliegen", sagte Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag).
Mallorca soll demnach schon bald angesteuert werden. "Wir wollen Mitte/Ende Juni den Flugverkehr nach Mallorca wieder aufnehmen."
Tourismus-Lockdown soll beendet werden
Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien seien ebenfalls sehr gut vorbereitet, sagte der Tui-Chef. Die Hotel-Saison solle dort spätestens am 1. Juli starten. Mit der Türkei befinde man sich in Gesprächen. "Es wird eine Dynamik der Öffnungen geben, weil es keinen Grund für einen dauerhaften Lockdown des Tourismus gibt."
Zuletzt hatte es bei den Beratungen innerhalb der Europäischen Union zum Abbau der Reisebeschränkungen vor den Sommerferien erste Fortschritte gegeben.
Aussenminister Heiko Maas (SPD) zeigte sich am Mittwoch nach Videokonferenzen mit den Nachbar- und Urlaubsländern der Deutschen zuversichtlich, dass die weltweite Reisewarnung nach dem 14. Juni zumindest für die EU aufgehoben werden kann.
Auslandsreisen werden vermutlich nicht teurer
Laut Joussen ist bei Auslandsreisen diesen Sommer nicht mit hohen Preisen zu rechnen. "Grundsätzlich haben alle Länder viel freie Kapazität 2020. Das sorgt für günstige Angebote. Aber einige Regionen wie Deutschland sind jetzt in den ersten Wochen besonders begehrt, da sieht es also umgekehrt aus."
Für Reisebüros forderte Joussen einen Rettungsschirm. "Viele mittelständische Betriebe halten das nicht mehr lange durch. Dafür sind die Margen für Veranstalter und Reisebüros zu gering. Ich unterstütze eine nicht rückzahlbare Übergangshilfe für die Reisebüros."
Als Reisekonzern ist Tui in besonderem Masse von der Corona-Krise betroffen. Derzeit verliert das Unternehmen jeden Monat eine dreistellige Millionensumme. Tausende Jobs sollen wegen des steigenden Spardrucks gestrichen werden. Um seine Zahlungsfähigkeit zu sichern, bekommt der Konzern über die staatliche Förderbank KfW einen Kredit von 1,8 Milliarden Euro. (dpa/thp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.