(ncs/sda/ak) - Der ehemalige CEO der UBS, Oswald Grübel, soll schuld sein am Milliarden-Debakel des britischen Investmentbankers Kweku Adoboli. Das behaupten zwei amerikanische Pensionskassen, die den Schweizer nun für den Zocker-Skandal vor Gericht zerren.

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Angeblich trage Grübel eine Mitverantwortung für den unerlaubten Deal über 2,3 Milliarden Dollar, weil die Spitze der UBS strenge Kontrollen von Tradern wiederholt versäumt habe. Durch die mangelhafte Aufsicht wären Adobolis Taten überhaupt erst möglich gewesen, wodurch den UBS-Aktionären ein massiver Schaden entstanden sei.

In der Klage wird der UBS vorgeworfen, es wiederholt versäumt zu haben, griffige Kontrollen einzuführen. Darüber hatte die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende berichtet. Die UBS lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage ab.

Oswald Grübel selbst wusste laut "Blick.ch" am Dienstag selbst noch nichts von der Klage, die noch grössere Dimensionen annehmen könnte: Bis 21. August kann der Klägerklasse wohl noch jeder beitreten, der zwischen dem 15. März und dem 15. September 2011 UBS-Aktien erworben hat und dadurch vom Absturz des UBS-Aktienkurses aufgrund des Skandals direkt betroffen war. In diesem Zeitraum soll die UBS falsche und irreführende Stellungnahmen bezüglich Prozessen und internen Kontrollen über Rechnungslegung gemacht haben, heisst es in der 20-seitigen Klageschrift.

So habe die UBS angegeben, ihre Kontrollen seien wirksam - obwohl sie dies nicht gewesen seien. Dies sei am 15. September 2011 offensichtlich worden, als die UBS bekannt gab, dass durch die verbotenen Geschäfte des Händlers in London ein Verlust in Milliardenhöhe Verlust entstanden war. In der Folge war der Aktienkurs der UBS eingebrochen.

Anti-Betrugs-Bestimmungen verletzt

Die US-amerikanische Pensionskasse wirft der UBS konkret vor, die Anti-Betrugs-Bestimmungen in US-Wertpapiergesetzen verletzt zu haben und fordert Schadenersatz für die Aktionäre. Grübel und Cryan tragen laut der Klageschrift eine Mitverantwortung für den Milliardenverlust. Grübel war nach Bekanntwerden des Debakels zurückgetreten; Finanzchef Cryan hatte die UBS bereits Ende Mai 2011 aus persönlichen Gründen verlassen.

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