In wenigen Wochen ist es soweit, dann muss Uli Hoeness seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung antreten. Wie es wohl in seiner Zelle aussehen wird, darüber kursieren ebenso viele Spekulationen wie über die Rechtmässigkeit des Urteils und die Zukunft des FC Bayern. Wir fassen noch einmal die wichtigsten Fakten im Fall Hoeness zusammen.
Wurde in dem Prozess alles aufgedeckt?
Am Donnerstag, 13. März, um 14.09 Uhr, verkündete die Münchner Staatsanwaltschaft das Urteil über
Ja, behauptete ein namentlich nicht genannter Informant im Magazin "Stern". Nein, sagt die Staatsanwaltschaft. Zwar habe es über die Jahre immer wieder Barabhebungen gegeben, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. "Aber wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass dieses Geld für strafbare Handlungen verwendet wurde", so Ken Heidenreich, der Sprecher der Staatsanwaltschaft München II. "Die Herkunft der Mittel ist restlos aufgeklärt. Wir haben lückenlos recherchiert, woher das Geld kam." Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass es sich um ein FC-Bayern-Konto handelt.
Welche Strafe kommt auf Uli Hoeness zu?
Uli Hoeness kommt für dreieinhalb Jahre hinter Gitter. Sowohl Hoeness als auch die Staatsanwaltschaft haben auf Revision verzichtet – somit ist das Urteil rechtskräftig. Mit der schriftlichen Urteilsbegründung ist laut der Justizbehörde in etwa vier Wochen zu rechnen, erst dann kann die Haftstrafe angetreten werden. Prozessbeobachter halten es aber nicht für unwahrscheinlich, dass sich der 62-jährige ehemalige Bayern-Boss das Champions-League-Finale am 24. Mai bereits zusammen mit seinen Mithäftlingen in der Justiz-Vollzugsanstalt Landsberg am Lech ansehen muss.
Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge steht Hoeness aber möglicherweise bereits vor Ablauf des 18. Monats in Haft der Freigang in Aussicht. Ab wann Hoeness tatsächlich die JVA Landsberg tagsüber verlassen darf, muss durch einen Rechtspfleger entschieden werden.
Wie geht es beim FC Bayern weiter?
Am Tag nach der Urteilsverkündung zog Uli Hoeness die Konsequenzen: Er trat als Präsident des FC Bayern und Aufsichtsratsvorsitzender zurück. Aber was wird nun aus dem derzeit erfolgreichsten Fussball-Verein der Welt? Ein neuer Präsident ist in Karl Hopfner gefunden, der vom Amt des Vizepräsidenten aufrückt. Den Aufsichtsrat hatte Hoeness gemeinsam mit
Der Klub will nun auf die jüngere Generation bauen. Einer wie Philipp Lahm könne nach seiner Karriere auf dem Feld in den Verein oder dessen Fussball-AG wechseln, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" einen Funktionär. Die Lücke, die Hoeness im sportlichen Bereich hinterlässt, soll laut Ehrenpräsident Franz Beckenbauer Sportvorstand Matthias Sammer füllen: "Uli hat ja auch als Präsident stark im Tagesgeschäft mitgemischt."
Kann Uli Hoeness zum FC Bayern zurückkehren?
Auf eine Rückkehr zum FC Bayern sollte sich Uli Hoeness nicht einstellen – zumindest nicht, was die aktuell vorherrschende Meinung angeht. Zwar gaben sowohl Beckenbauer als auch der Nationalspieler Thomas Müller in Interviews an, sie könnten sich ein Hoeness-Comeback nach Beendigung der Haftstrafe vorstellen, doch verschiedene Stimmen aus dem Verein sprechen sich dafür aus, dass in naher Zukunft die Generation von Philipp Lahm übernehmen solle. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die Patriarchen hätten endgültig ausgedient.
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