Der renommierte US-Ökonom Brent Neiman sieht seine Forschung von der Regierung Trump im Zollstreit missbraucht.
Im Zollkonflikt hat ein US-Ökonom das Weisse Haus dafür kritisiert, seine Forschung falsch ausgelegt und zur Rechtfertigung für weitreichende Importaufschläge benutzt zu haben. Der "grösste Fehler" des US-Handelsbeauftragten sei es, Handelsdefizite mit anderen Staaten als eindeutiges Zeichen für unfaire Handelspraktiken der anderen Seite fehlzudeuten, schrieb der Ökonom Brent Neiman in einem Meinungsartikel in der "New York Times" vom Montag.
Neiman, der unter dem früheren US-Präsidenten
Neiman "mit Ansatz der Regierung nicht einverstanden"
"Ich bin mit der Handelspolitik und dem Ansatz der Regierung grundsätzlich nicht einverstanden", schrieb Neiman nun. Die Trump-Regierung habe seine mit drei anderen Ökonomen verfasste Forschung falsch zitiert, um nahezulegen, dass die inländischen Preise mit den US-Zöllen nur leicht steigen würden. Der Aufsatz aber zeige, dass der für Importe in die USA zu zahlende Preis "fast genauso stark steigen würde wie der Zollsatz".
Mancher Wissenschaftler spottet über Trump
Die Berechnungen der Trump-Regierung haben bei Wirtschaftswissenschaftlern Fragen und teils Spott hervorgerufen. Mit gegenseitigen – sogenannten reziproken – Zöllen auf Augenhöhe, die Trump anführt, habe dies so viel zu tun "wie Astrologie mit Astronomie", schrieb etwa der Wirtschaftsprofessor und frühere US-Finanzminister Larry Summers im Onlinedienst X. (afp/bearbeitet von mcf)