Google hat ein Monopol bei der Internet-Suche, urteilte ein Richter im August. Die US-Regierung will nun erreichen, dass sich der Konzern von einem bekannten Programm trennt.
Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Web-Browser Chrome trennen muss. In Gerichtsdokumenten forderte das US-Justizministerium am Mittwochabend (Ortszeit) tiefgreifende Veränderungen des Unternehmens. Dazu gehört auch ein Ende von Deals mit anderen Unternehmen, um für die standardmässige Vorinstallation der Google-Suchmaschine auf deren Geräten und Internetbrowsern zu sorgen.
Den Dokumenten zufolge wollen die Behörden auch verhindern, dass Google sein Handy-Betriebssystem Android nutzt, um den Absatz anderer Produkte zu fördern. Demnach soll Google ebenso zum Verkauf von Android gezwungen werden, wenn die vorgeschlagenen Abhilfemassnahmen den Konzern nicht daran hindern, seine Kontrolle über das Betriebssystem zu seinem Vorteil zu nutzen.
Illegale Monopolbildung?
Ein Bundesrichter in Washington hatte Google im August schuldig befunden, mit seiner Suchmaschine eine illegale Monopolbildung betrieben zu haben. Das Urteil bezieht sich auf die Milliardensummen, die Google über die Jahre an andere Unternehmen für diese Vorinstallation seiner Suchmaschine gezahlt hat.
Basierend auf diesem Urteil hatte das Justizministerium im Oktober eine härtere Gangart gegenüber Google angekündigt. Das Vorgehen zeichnet einen tiefgreifenden Wandel im Verhältnis zu den grossen Tech-Konzernen. Seit die US-Behörden vor 20 Jahren mit dem Versuch gescheitert waren, den Softwarekonzern Microsoft zu zerschlagen, hatten sie den Unternehmen weitgehend freie Hand gelassen. Auch in der EU stehen Google und andere Internetgiganten unter Druck.
Es wird erwartet, dass Google im Dezember seine eigenen Vorschläge einreicht. Im April werden beide Seiten ihre Argumente bei einer Anhörung vortragen. Unabhängig von der richterlichen Entscheidung wird Google voraussichtlich gegen das Urteil Berufung einlegen, sodass sich das Verfahren um Jahre verlängern und das letzte Wort womöglich vom US-Supreme Court gesprochen würde.
Trump steht Zerschlagung skeptisch gegenüber
Überdies könnte der Amtsantritt des designierten US-Präsidenten
Trump hatte sich in einem Interview im Wahlkampf skeptisch über eine Zerschlagung von Google geäussert. Das würde China helfen, argumentierte er. Stattdessen wolle er mehr Fairness bei den Suchergebnissen, sagte Trump. (dpa/afp/bearbeitet von sbi)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.