Archäologen haben in der Nähe von Paris einen spektakulären Fund gemacht. Ein 13.000 Jahre altes Sandstein-Modell zeigt offenbar eine Landschaft. Es könnte damit die älteste 3-D-Karte der Welt sein.
Heute hat im Prinzip jeder stets eine Weltkarte in seinem Smartphone dabei. Aber Landkarten waren nicht immer so handlich. Vor Tausenden von Jahren nutzten unsere Vorfahren etwa Modelle als Sandstein, um ihre Umgebung darzustellen. Forscher fanden nun in Frankreich ein solches Modell.
Archäologen vom Pariser Zentrum für Geowissenschaften und der University of Adelaide haben sie in der Grotte Ségognole 3 entdeckt. In dem Felsunterstand in der Nähe von Paris haben Forschende Beweise dafür gefunden, dass Menschen schon vor 13.000 Jahren Felsbilder erstellten.
Wohl die älteste 3-D-Karte der Welt
Bei neuen Untersuchungen stellten sie fest, dass der Boden der Grotte zu einer dreidimensionalen Karte umgestaltet ist. Die Oberfläche weist Einkerbungen und Ritzen auf, die eine Landschaft darstellen. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen veröffentlichte das Team im "Oxford Journal of Archaeology".
Den Forschenden zufolge handelt es sich um die älteste bekannte 3-D-Karte der Welt. Es sei aber keine klassische Karte im herkömmlichen Sinne, sondern eine dreidimensionale Miniatur, die die Struktur einer Landschaft zeige. "Für die Menschen der Altsteinzeit waren die Richtung des Wasserflusses und die Formen der Landschaft wahrscheinlich viel wichtiger als moderne Konzepte wie Entfernung und Zeit", erklärt Co-Autor Anthony Milnes in einer Mitteilung der Universität von Adelaide.
Die neu entdeckte Karte gebe laut den Forschern neue Einblicke in die Fähigkeiten und auch die Gedankenwelt der Menschen von vor rund 13.000 Jahren.
Verwendete Quellen
- Scinexx: Älteste 3D-Karte der Welt entdeckt
- University of Adelaide: World’s oldest 3D map discovered
- Wiley Online Library: PALAEOLITHIC MAP ENGRAVED FOR STAGING WATER FLOWS IN A PARIS BASIN SHELTER
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