Bei Ausgrabungen in der Stadt Pompeji haben Archäologen einen der "grössten privaten Thermalbadkomplexe" freigelegt. Dieser befand sich in einem Privathaus. Neben einem Umkleideraum fanden die Forscher mehrere Baderäume, die unterschiedlich temperiert waren, sowie einen Bankettsaal.
Bei Ausgrabungen in der antiken römischen Stadt Pompeji haben Archäologen ein grosses Thermalbad in einem Privathaus freigelegt. Wie die Ausgrabungsstätte in Süditalien am Freitag mitteilte, handelt es sich um einen der "grössten privaten Thermalbadkomplexe", die bisher in der antiken Stadt bei Neapel gefunden wurden. Neben einem grossen Umkleideraum gab es mehrere unterschiedlich temperierte Baderäume und Becken sowie einen angeschlossenen Bankettsaal.
Die Badegäste betraten das Bad den Angaben zufolge über den Umkleideraum, der Platz für bis zu 30 Gäste bot. Im Anschluss besuchten sie das Calidarium, den Heissbaderaum mit einem Becken mit heissem Wasser, gefolgt vom Tepidarium mit warmem Wasser und dem Frigidarium mit kaltem Wasser.
In römischem Haus wurden opulente Bankette ausgerichtet
Vor allem der Kaltbaderaum sei "sehr beeindruckend", erklärten die Archäologen. Es handelt sich demnach um einen "zehn Quadratmeter grossen Innenhof mit Säulengang, in dessen Mitte sich ein grosses Wasserbecken befindet". Nach dem Bad speisten die Gäste in einem Bankettsaal, dessen schwarze Wände mit Szenen aus der griechischen Mythologie dekoriert waren.
Bad und Saal sind Teil einer grossen Villa, an deren Ausgrabung seit zwei Jahren gearbeitet wird. "Die direkte Verbindung zwischen den Baderäumen und dem grossen Gesellschaftssaal lässt darauf schliessen, dass in dem römischen Haus opulente Bankette ausgerichtet wurden", erklärten die Archäologen.
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Drittel der Stadt immer noch unter Vulkanasche begraben
Pompeji wurde im Jahr 79 nach Christus bei einem Ausbruch des nahegelegenen Vulkans Vesuv verschüttet, durch die Vulkanasche aber ungewöhnlich gut konserviert. Seit 1997 gehören die archäologischen Überreste der Stadt zum Unesco-Weltkulturerbe.
Archäologen gehen davon aus, dass bei dem Vulkanausbruch 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von Pompeji starben. Von der 22 Hektar grossen archäologischen Stätte ist etwa ein Drittel immer noch unter Vulkanasche begraben. Die Ausgrabungsstätte nahe Neapel gehört zu den beliebtesten Touristenzielen in Italien - nur das Kolosseum in Rom hat noch mehr Besucher. (afp/bearbeitet von ff)
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