Die "Bismarck" wird als das gefährlichste und schnellste Schlachtschiff ihrer Zeit bezeichnet. Eine Reihe von Zufällen war es, die letzten Endes den Untergang des Superschiffes herbeiführte.

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Die "Bismarck" war das erste Schiff der sogenannten "Bismarck"-Klasse, das 1939 vom Stapel lief. Ihren Namen erhielt sie nach dem ehemaligen preussischen Ministerpräsidenten Otto von "Bismarck", der die treibende Kraft hinter der Einigung Deutschlands war.

Die Geschichte um die "Bismarck" ist so faszinierend, dass bereits 1960 ein Film über sie gedreht wurde: "Die letzte Fahrt der "Bismarck"" (im Englischen: Sink the "Bismarck").

Im gleichnamigen Lied wird das Schiff als der Schrecken der See bezeichnet; das schnellste und grösste Schiff, das je die Meere befahren hat, mit den mächtigsten Waffen. Und das, obwohl sie nur an einer einzigen offensiven Mission beteiligt war.

Warum war die "Bismarck" so gefürchtet?

Anfang Mai 1941 begann die Mission "Rheinübung" unter dem Kommando des Flottenchefs Admiral Günther Lütjens. Hierbei wurde die "Bismarck", zusammen mit der kleineren "Prinz Eugen" und einigen unterstützenden Schiffen, in den Nordatlantik ausgesandt, um dort Versorgungsschiffe von den USA nach Grossbritannien abzufangen.

Am 23. Mai trafen die deutschen Schiffe schliesslich in der Dänemarkstrasse auf einen Teil der englischen Flotte. Diese wurde durch einen schwedischen Kreuzer auf die "Bismarck" aufmerksam gemacht. Unter anderem wurden die Briten durch die "HMS Hood" und die "Prince of Wales" vertreten.

Die Schlacht in der Dänemarkstrasse

Die HMS Hood war zu dieser Zeit nicht nur das Flaggschiff der englischen Marine, sondern auch ihr bestes Schiff.

Berichten zufolge vernichtete die "Bismarck" die "HMS Hood" bevor diese das deutsche Schiff überhaupt in Reichweite hatte. Es heisst, dass die "Hood" die "Prinz Eugen" ins Visier genommen hatte, während die "Bismarck" keine Probleme hatte, mehrere der englischen Schiffe gleichzeitig zu beschiessen.

Drei weitere englische Schiffe wurden bei der Auseinandersetzung beschädigt, teilweise schwer genug, um sie dauerhaft ausser Gefecht zu setzen. Die "Bismarck" wurde drei Mal getroffen, was bei ihrer guten Panzerung kaum etwas ausmachte.

Der Rückzug wurde trotzdem angetreten, da niemand der "Bismarck" zutraute, mit ihrem kleinen Gefolge gegen die englische Verstärkung zu bestehen.

Die Jagd auf die "Bismarck"

Die Vernichtung des wichtigsten Schiffs der britischen Flotte zog natürlich Folgen nach sich. So bekamen sämtliche englischen Schiffe in der Umgebung den Befehl, sich auf die Suche nach der "Bismarck" zu begeben.

Trotz der Beschädigungen, die die "Bismarck" von ihrer Begegnung mit der "Prince of Wales" davontrug, war sie trotzdem noch in der Lage, bis zu 28 Knoten zu erreichen und war damit schneller als ihre Verfolger.

Am 26. Mai kam es dann zur finalen Konfrontation

Laut dem Augenzeugenbericht von Burkhard Freiherr von Müllenheim-Rechenberg, veröffentlicht in Buchform unter dem Titel "Schlachtschiff Bismarck", wäre die "Bismarck" sogar davongekommen, hätte sie nicht die bis dahin strikt eingehaltene Funkstille gebrochen.

Flottenchef Lütjens, der das Schiff in Sicherheit wähnte, forderte Unterstützung der deutschen Luftwaffe an. Das Funk-Signal konnte abgefangen werden und somit wussten die Briten Bescheid, dass die "Bismarck" auf dem Weg nach Brest war.

Die meisten Schiffe der englischen Flotte hatten zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits mit Treibstoffmangel zu kämpfen und so war die Anzahl der Schiffe, die sich schliesslich der "Bismarck" in den Weg stellten, weit geringer als geplant.

Die Feuerkraft der "Bismarck" ermöglichte es ihr, sich vor den englischen Schiffen zu schützen und so ruhte die einzige Hoffnung der Briten auf ihren Flugzeugen. Die "Swordfish" Torpedo-Bomber waren dem Schiff eigentlich ebenfalls weit unterlegen, allerdings waren sie gerade dadurch erfolgreich.

Die Flugabwehrsysteme der "Bismarck" waren nämlich nicht darauf eingestellt, dass die Flugzeuge so langsam fliegen würden und hatten daher grosse Schwierigkeiten, die Flieger überhaupt zu treffen.

Dennoch wurde selbst der erste erfolgreiche Treffer von der fortschrittlichen Panzerung der "Bismarck" noch ohne Probleme eingesteckt.

Das Ende der "Bismarck"

Erst der zweite Torpedo, der durch blossen Zufall die Ruderbänke des deutschen Schiffs traf, entschied schliesslich die Schlacht. Von diesem Augenblick an war die "Bismarck" manövrierunfähig und nur noch in der Lage, im Kreis zu fahren, was es den Engländern ermöglicht hätte, sie zu zerstören.

Das Schiff konnte schliesslich nicht mehr entkommen, trotzdem hielt es zunächst jedem Angriff stand.

Erst am Morgen des nächsten Tages, als die zwei Schiffe "Rodney" und "King George V" zu der Schlacht hinzustiessen, wurde der Befehl zur Selbstversenkung gegeben. Die verbleibenden Besatzungsmitglieder sprengten die Boden-Seeventile und beförderten damit die "Bismarck" auf den Meeresgrund.

Das Wrack der "Bismarck" wurde 1989 schliesslich wiederentdeckt, und zwar von Robert Ballard, dem gleichen Ozeanographen, der auch die Überreste der "Titanic" fand. Er beschreibt diese Entdeckung in seinem Schriftstück "The Discovery of the Bismarck". Das Schiff war demnach auch nach Beschuss und Jahrzehnten unter Wasser noch erstaunlich intakt.

Der gute Zustand des Wracks ist ein Indiz dafür, dass die "Bismarck" ihrer Zeit weit voraus war und ihre Konstruktion tatsächlich eine beeindruckende Leistung darstellte.

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