New York (dpa) - Das grösste bisher bekannte Skelett eines Dinosauriers ist seit Freitag im New Yorker Naturkundemuseum zu sehen.
Bis zu seiner offiziellen Benennung durch Paläontologen werde der Dino wegen seiner Länge von 37 Metern vorläufig "Titanosaurier" (engl.: Titanosaur) genannt, sagte Kurator Mark Norell.
"Dieses Tier ist so neu, dass es noch nicht mal einen Namen hat", sagte Norell der Deutschen Presse-Agentur. Erst nach Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Arbeit in einer Fachzeitschrift soll der Name innerhalb eines halben Jahres gewählt werden.
Der Pflanzenfresser dürfte vor 100 Millionen Jahren im heutigen Patagonien im Süden Argentiniens gelebt und rund 70 Tonnen gewogen haben - so viel wie 10 afrikanische Elefanten. Gestreckt wäre sein Hals lang genug, damit der Dino ins Fenster eines fünfstöckigen Gebäudes schauen kann. Vergleichbare, kleinere Fossilien wurden bereits in Europa, Afrika, Nordamerika und Asien gefunden.
Ein Bauer hatte in Patagonien ein Fossil in einem Steinbruch entdeckt - woraufhin er Fachleuten vor Ort informierte. Die legten mehr als 200 Fossilien von insgesamt sechs Dinosauriern frei. Geleitet wurde das Team von Diego Pol, der an New Yorker Naturkundemuseum seinen Doktortitel gemacht hatte.
Wegen seiner Länge passt der Titanosaurier nicht vollständig in den Saal des Natural History Museum, stattdessen lugt sein Kopf dem Besucher durch den Eingang entgegen. Keiner der im Skelett zur Schau gestellten Knochen ist echt: "Sie wären viel zu schwer, um sie zu montieren", sagte Norell. Ein neben dem Skelett ausgestellter Knochen wiegt allein fast 500 Kilogramm.
Dank moderner Verfahren dauerte der Aufbau nur acht Monate. "Vorher hätte das Jahre gedauert. Wir mussten von jedem einzelnen Knochen einen Abguss machen", sagte Norell. Nun wurden von den Fundstücken mittels Laserabtastung einzelne Prototypen erstellt.
Das Natural History Museum am westlichen Rand des New Yorker Central Park gehört zu den beliebtesten Museen der Millionenmetropole. Mehr als die Hälfte der Besucher sind ausländische Touristen. Besonders bekannt sind dort auch das Modell eines 28 Meter langen Blauwals und das Skelett eines Tyrannosaurus rex mit 15 Zentimeter langen Zähnen. © dpa
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