Vor fünfzig Jahren hatte James Bedford einen Traum: Er wollte den Sensenmann überlisten und ein ewiges Leben führen. Seitdem wird sein lebloser Körper mit flüssigem Stickstoff gekühlt. Was steckt hinter dieser Methode?

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Bis heute hat man noch keinen Menschen aus diesem Kälteschock zurückgeholt, der Erfolg dieses Vorhaben ist also nicht belegt. Dennoch gibt es immer mehr Leute, die denselben Plan hegen.

Der Psychologieprofessor James Bedford wollte es nicht hinnehmen, dass er im Alter von 73 Jahren für immer von uns gehen sollte.

Daher unterzog er sich nach seinem Tod am 12. Januar 1967 einer ganz besonderen Operation, der sogenannten Kryostase. Dies ist ein Vorgang, den man eher aus Science-Fiction-Filmen kennt.

Denn dabei wird der Körper auf 196 Grad minus heruntergekühlt und somit konserviert. Bedfords Plan: Er möchte erst aufgetaut werden, wenn die Medizin so weit ist, dass er wiederbelebt werden kann und sein tödlicher Krebs heilbar ist.

Bis heute ist das nicht geschehen, und Bedfords Leichnam verweilt weiter in einem Metallcontainer im US-Bundesstaat Arizona.

Doch was passiert genau bei der Kryostase und ist ein Leben nach dem Eingefrieren überhaupt möglich?

Wie funktioniert die Kryostase?

Damit der menschliche Körper überhaupt in einen Zustand gerät, in dem sämtliche Stoffwechselaktivitäten zum Erliegen kommen und er konserviert wird, muss er heruntergekühlt werden.

Dies geschieht per Stickstoff, anders sind die benötigten Minustemperaturen von fast 200 Grad kaum möglich – schliesslich benötigt der Körper eine permanente Kühlung auf diesem Kälteniveau.

Die grösste Herausforderung ist ein Problem, das man vom heimischen Gefrierfach kennt: Legt man dort beispielsweise Erdbeeren hinein, haben diese nach dem Auftauen ihre gewohnte Festigkeit verloren.

Der Grund sind im Inneren einer Zelle entstehende Eiskristalle, die anschwellen und so Zellwände einreissen. Erdbeeren werden matschig - der menschliche Körper könnte ebenso irreparable Schäden erleiden.

Die Forscher wenden daher bei der Kryostase einen Trick an: Sie ersetzen 60 Prozent des Blutes durch eine Art Frostschutz, die Wissenschaftler nennen diesen Vorgang "den Körper gläsern machen".

Das verhindert, dass die zarten Zellen des menschlichen Körpers brechen. Ganz ausschliessen kann man diesen Unfall aber nicht, bis zu zehn Brüche sind, trotz immer besser werdenden Frostschutzmitteln, bei einem menschlichen Körper nicht ungewöhnlich.

Schmerzhaft ist der Vorgang dennoch nicht, denn die "Patienten" sind bei dem Vorgang bereits tot.

Danach wird der konservierte Leichnam eingelagert und verharrt auf einem etwas anderen Friedhof, bis man den Winterschlaf beendet und gewissermassen die Wiedergeburt einleitet.

Erst dann wird sich zeigen, ob die Kryostase erfolgreich war - oder nicht. Mögliche Brüche im Körper sind dann, wenn der richtige Zeitpunkt für das Auftauen gekommen ist, dank Nanomedizin vermutlich kein grosses Problem mehr.

Mit ihr kommen kleine Nanoroboter zum Einsatz und verrichten beinahe unvorstellbare Dinge im Körper. Bereits heute gibt es winzig kleine Roboter, die bestimmte Krebszellen eliminieren und so Kranke heilen können.

Doch die Nanomedizin geht noch weiter: In absehbarer Zeit sollen die Mini-Helfer tatsächlich unser Leben verlängern.

Die Forschung macht gerade grosse Fortschritte dabei, den Alterungsprozess in den menschlichen Zellen nicht nur zu stoppen, sondern sogar zurückzudrehen.

Menschen könnten also problemlos ein biblisches Alter erreichen und gleichzeitig jung und gesund bleiben.

Alles nur Big Business?

Doch ist der Wunsch nach ewigem Leben tatsächlich möglich oder ist der Traum der Unsterblichkeit einfach nur ein grosses Geschäft?

In der Tat ist Kryostase ein teurer Spass: 200.000 Dollar für eine Schockgefrierung sind nicht ungewöhnlich.

Was nach viel klingt, ist mit einem kleinen Trick aber für fast jeden erschwinglich: Denn manche Anbieter muss man gar nicht bar bezahlen – sie akzeptieren es auch, wenn man ihnen die Lebensversicherung überschreibt.

Im Todesfall erhalten die Mediziner die gesamte Summe. Stellt sich nur die Frage: Wann wird eine Lebensversicherung ausgezahlt, wenn man ein "ewiges Leben" führt?

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