Die "Mona Lisa" ist eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Trotzdem erstaunlich, dass es auch mehr als 600 Jahre, nachdem Leonardo da Vinci die mysteriöse Frau malte, noch Neuigkeiten gibt: Jetzt ist Forschern die kleinste Kopie des Bildes gelungen.
30 Mikrometer ist die "Mini Lisa" breit. Das entspricht einem Drittel der Breite eines menschlichen Haares. Die Wissenschaftler um Keith Carroll und Jennifer Curtis vom Georgia Institute of Technology in Atlanta wollen mit diesem Versuch demonstrieren, wie erstaunlich präzise und vielversprechend ein bestimmtes Verfahren ist, das "ThermoChemical NanoLithography" (TCNL) heisst.
Vereinfacht kann man sich die Entstehung der "Mini Lisa" so vorstellen: Mithilfe einer unglaublich dünnen Nadel eines Rasterkraftmikroskops erhitzen die Physiker die Oberfläche ihrer "Mini-Leinwand" Punkt für Punkt. Die Hitze löst an jedem dieser nanometergrossen Punkte chemische Reaktionen aus. Durch die Variation der Wärme kontrollieren die Forscher, wie viele neue Moleküle sich bilden. Je mehr ein Punkt erhitzt wird, desto heller erscheint er mit dieser Methode. So entstanden beispielsweise Stirn und Hände der "Mini Lisa". Weniger Hitze an der Nadel sorgt für dunklere Grautöne, mit denen die Wissenschaftler zum Beispiel Haare und Kleid der rätselhaften Dame "malten". In diesem Versuch, dessen Ergebnisse die Forscher in der Fachzeitschrift "Langmuir" veröffentlichten, bildeten sich Gradienten von Amingruppen. Carroll und seine Kollegen sind zuversichtlich, dass sich die Methode auch auf andere chemische oder physikalische Eigenschaften übertragen lässt, zum Beispiel auf die Leitfähigkeit von Graphen, das einmal Silizium als Transistormaterial ablösen könnte. Dann gäbe es viele neue Anwendungsmöglichkeiten in der Nanoelektronik bis zur Biotechnik.
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