Wissenschaftler stossen auf Sensationsfund: Taucher entdecken 200 Amphoren aus römischer Zeit in einer Höhle vor Mallorca. Die Forscher haben eine Vermutung, was dahinter steckt.

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In einer Höhle vor der Baleareninsel Mallorca fanden Taucher 200 Amphoren aus römischer Zeit und Tierknochen, berichtet die britische "Daily Mail". Beim Kartieren des bereits 1998 entdeckten Unterwasserhohlraums Fuente de Ses Aiguades stiessen Forscher auf den Sensationsfund.

Experten glauben, dass die Amphoren von Seeleuten als religiöse Opfergabe hinterlassen wurden. In der in der Bucht von Alcudia liegenden Höhle wurden auch Tierknochen gefunden, die von einer ehemals auf Mallorca heimischen, aber schon lange ausgestorbenen Ziegenart stammen.

Neue Entdeckung nach mehr als 20 Jahren

Experten zur Erforschung der Höhlen von Mallorca entdeckten die Tongefässe bei ihrem ersten Tauchgang nach mehr als 20 Jahren. Die Höhle Fuente de Ses Aiguades in der Bucht von Alcudia wurde 1998 entdeckt, aber erst jetzt wird sie neu erforscht und vermessen.

Die bei den jüngsten Tauchgängen gefundenen bauchigen Keramikgefässe mit ihrem schmalen Hals und den beiden Griffen lassen sich auf die Jungsteinzeit datieren. Üblicherweise wurden sie zur Aufbewahrung von Wein, Öl oder Getreide verwendet. Die Forscher vermuten, dass die Keramikwaren von Seeleuten als eine Art rituelle Opfergabe in der Höhle zurückgelassen wurden.

Moderne 3D-Scans geben antike Geheimnisse frei

Die moderne 3D-Scantechnologie ermöglicht es, "den Aufbau der Höhle vollständig zu verstehen", zitiert die "Daily Mail" einen Experten. Die Höhle, die etwa 180 Meter lang und voller Stalaktiten und Luftkammern ist, lässt sich nur durch einen schmalen vertikalen Schacht erreichen. Deshalb ist es unmöglich, dass die 200 Amphoren dort zufällig gelandet sind.

Tierknochen am Meeresgrund deuten auf ausgestorbene Art hin

In und vor der Höhle wurden auch Tierknochen gefunden. Diese sind vermutlich Überreste einer Ziegenart mit dem Namen Myotragus balearicus. Die ehemals auf Mallorca und Menorca heimische Höhlenziege war vor 5.000 Jahren ausgestorben. Myotragus balearicus war für die ersten Siedler auf den Inseln eine Jagdbeute. Nach dem Eintreffen der Menschen zogen die Tiere sich in abgelegene Gebirge zurück. An Land wurden Skelette aus dem Zeitraum um 1800 v. Chr. gefunden, doch die Knochen in der Bucht von Alcudia sind bedeutend älter, was den Fund für die Forscher umso spannender macht.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

2.500 Jahre alt! Schiffswrack für Taucher freigegeben

Vor etwa 2.500 Jahren sank ein mit hunderten Amphoren beladenes Schiff vor der Küste der griechischen Insel Peristea. Nun dürfen auch Taucher die Schätze in 30 Metern Tiefe besichtigen.
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