Harvey Balls Erfindung – der Smiley – brachte die ganze Welt zum Lachen. Doch die Geschichte hinter dem lachenden Gesicht ist fast schon tragisch, denn reich wurde Ball mit seiner Erfindung nicht.
Die Geschichte des Smileys beginnt im Jahr 1963. Designer Harvey Ball, der 1959 seine eigene Firma gegründet hat, erhält einen Auftrag der Versicherungsgesellschaft "State Mutual Life Assurance Cos. of America". Balls Aufgabe: Einen Ansteckbutton entwerfen, der die Angestellten während der Arbeit zum Lächeln motivieren.
Sein Entwurf ist einfach, aber effektiv: Binnen zehn Minuten zeichnet er einen gelben Kreis, setzt darin zwei Punkte und einen weiteren "lächelnden" Halbkreis. Der Smiley war geboren. Balls Honorar: 45 Dollar. Ein Hungerlohn angesichts des riesigen Erfolgs des kleinen Buttons. Aus den ursprünglich 100 Exemplaren für die Versicherungsangestellten werden bis 1971 50 Millionen Buttons.
Der Smiley machte andere reich
Doch die Sache hat einen Haken: Ball hatte sich kein Patent für den Smiley gesichert. Ausser den 45 Dollar für den ursprünglichen Entwurf fliesst kein weiteres Geld auf das Konto des Designers, reich wird er durch seine Erfindung nicht. Stattdessen meldet der französische Journalist Franklin Loufrani 1996 in Frankreich ein Geschmacksmuster auf das stilisierte Lächeln an und wird dadurch zum Millionär. Sein Entwurf unterscheidet sich hauptsächlich in den geänderten Proportionen vom Original.
1999 gründete Ball deswegen die "World Smile Foundation" und kämpfte um die Anerkennung als wahrer Vater des Smileys. Die Organisation verkauft lizenzierte Smiley-Produkte und stiftet das Geld an wohltätige Organisationen. Bereut hat er den finanziellen Verlust allerdings nie, wie sein Sohn, Charles Ball, in mehreren Interviews verriet. Sein Vater sei kein geldgetriebener Mann gewesen. Er habe immer gesagt: "Man kann immer nur ein Steak essen und immer nur ein Auto fahren."
Harvey Ball starb am 12. April 2001 im Alter von 79 Jahren. Doch sein ewig lächelnder Smiley und das Lächeln der Kinder, denen durch seine Organisation geholfen wird, haben seinen Tod bei weitem überdauert.
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