- Eine 72-jährige Frau radelt vier Monate lang von Schweden nach Ägypten zur Weltklimakonferenz, um ein Zeichen zu setzen.
- Vor Ort empfängt sie der Präsident Ägyptens und radelt mit ihr durch Scharm el-Scheich.
- Sie fordert von den reichen Staaten, "endlich mal den Hintern" hochzukriegen.
Dorothee Hildebrandt ist 72 Jahre alt, Oma – und von Schweden aus zur Weltklimakonferenz in Ägypten geradelt. All das, um den "hochrangigen Leuten eine Botschaft" zu senden, wie sie selbst sagt: "Wenn ich so etwas Unbequemes mache, haben die eine Verantwortung, Dinge zu tun, die auch unbequem und nicht leicht sind."
Dabei legte die geborene Kasselerin eine Strecke von über 8.000 Kilometern zurück und passierte unter anderem Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Ungarn, Kroatien, Bulgarien und die Türkei. Mit dabei: "Miss Piggy", ihr rosafarbenes Elektrofahrrad.
Vier Monate war sie unterwegs. Aber hat es sich gelohnt? Tatsächlich traf sie bei ihrer Ankunft Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, der die Seniorin laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ein Stück durch Scharm el-Scheich auf dem Fahrrad begleitete.
"Wir verschmutzen alles und die armen Leute kriegen die Dürre"
Dabei soll sie ihn auch darauf angesprochen haben, warum Ägypten Proteste zur Klimapolitik verbiete. Al-Sisi soll daraufhin gesagt haben, dass jeder überall im Land protestieren dürfe. Dazu sagte Hildebrandt: "Da dachte ich, naja, das passt ja nicht zu dem, was ich gelesen habe. Vielleicht weiss er es nicht besser."
Von den reichen Staaten in Europa und der USA fordert sie, "endlich mal ihren Hintern" hochzukriegen im Streit um die Finanzierung der Klimaschäden. "Wir verschmutzen alles und die armen Leute kriegen die Dürre, die Überschwemmungen. Und dann helfen wir noch nicht mal."
Nach der Klimakonferenz, zu der sie einen Zugangspass bekommen hat, will sie aber erstmal Urlaub machen – und dann "mindestens 8.000 Kilometer zurückfahren".
Verwendete Quellen:
- BR: Biking for Future: Oma radelt 8.000 Kilometer zur Klimakonferenz
- dpa
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