400 Jahre lang verhielt sich der Vulkan Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra ruhig. Seitdem er aber 2010 wieder aktiv wurde, haben die Menschen in seiner Umgebung fast kein Jahr der Ruhe mehr gehabt. Seine jüngste Aschewolke hat gigantische Ausmasse.
Der indonesische Vulkan Sinabung hat am Dienstag eine 2000 Meter hohe Säule aus Rauch und Asche ausgestossen.
In den umliegenden Dörfern seien Gesteinstrümmer und Asche niedergegangen, teilten Vertreter der Katastrophenschutzbehörde mit.
Erinnerung an den Ausbruch des Eyjafjallajökull
Der aktuelle Ausbruch habe das "Potenzial", den Flugverkehr zu beeinträchtigen. Eine Sperrung des Luftraums über dem Sinabung erfolgte jedoch ebenso wenig wie eine Evakuierungsanordnung.
In Europa denken die Menschen angesichts einer solchen Bedrohungslage sofort zurück an den Ausbruch des quasi unaussprechlichen Vulkans Eyjafjallajökull.
Dessen Jahrhunderteruption fand im gleichen Jahr statt, als der Sinabung nach 400 Jahren der Ruhe wieder aktiv wurde und erstreckte sich vom 20. März bis zum 9. Juli 2010.
Er legte aufgrund des massiven Ausstosses von Asche und Rauch ab dem 15. April 2010 den Flugverkehr über Europa für mehrere Tage praktisch lahm.
Wie ein 11. September der Natur
Eine solche Beeinträchtigung hatte der europäische Flugbetrieb seit den Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA nicht erlebt. Aufgrund einer Naturkatastrophe war für Europa ein solcher Eingriff in den Flugverkehr gänzlich neu.
Die Menschen, die im Einflussbereich des Sinabung leben, sind diesbezüglich katastrophenerprobter. Die Anwohner an Flussufern rund um den Sinabung wurden aber aufgerufen, auf mögliche Lavaströme zu achten. Da die unmittelbare Umgebung des Vulkans schon in der Vergangenheit zur Sperrzone erklärt wurde, ist sie nicht bewohnt.
Der Sinabung bricht seit 2010 fast jährlich aus
Der Sinabung auf der Insel Sumatra war 2010 erstmals seit 400 Jahren wieder ausgebrochen. Ein weiterer Ausbruch folgte 2013. Seitdem ist der Vulkan sehr aktiv. 2014 starben 16 Menschen bei einem seiner Ausbrüche, 2016 gab es sieben Tote.
Indonesien verzeichnet mit rund 130 Vulkanen die stärkste vulkanische Aktivität weltweit. Der asiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stossen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen. (AFP/hau)
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