Das gab es seit Jahrzehnten nicht mehr: Einer der schönsten Seen Österreichs ist komplett ausgetrocknet.
Dieses Bild hat sich Anwohnern und Besuchern in Tragöss in der österreichischen Steiermark seit Jahrzehnten nicht geboten: Der Grüne See ist ausgetrocknet.

Für gewöhnlich füllt er sich im Frühjahr durch Schmelzwasser aus den umliegenden Bergen. Das Wasser, das aufgrund des kalkhaltigen Bodens smaragdgrün erscheint und Temperaturen zwischen 5 und 6 Grad Celsius hat, versickert im Laufe des Jahres im Grund.
Denn normalerweise folgt auf den hohen Wasserstand im Frühsommer ein drastischer Rückgang im Herbst: Der bis zu zehn Meter tiefe See schrumpft dann gewöhnlich bis auf Teichgrösse.
Über den Grünen See
- Der bei Wanderern beliebte See ist etwa 550 Meter lang und bis zu 320 Meter breit und liegt an der Gebirgsgruppe Hochschwabgruppe.
- Der Wasserstand schwankt je nach Jahreszeit.
- Als beste Besuchszeit gilt Mai bis Juni.
- Der See wurde in der ORF-Show "9 Plätze – 9 Schätze" zum schönsten verborgenen Platz Österreichs gekürt.
Und tatsächlich war der Wasserstand des Sees wegen hoher Niederschläge im vergangenen Herbst so hoch wie selten zuvor. In den Wintermonaten hat es hingegen kaum geregnet. Die Folge: Der Grüne See ist vollständig trocken.
Trockenheit historischen Ausmasses lässt Grünen See austrocknen
Laut dem Bürgermeister der Stadt Tragöss, Hubert Zinner, war das das letzte Mal vor vielen Jahren der Fall. "Es gibt Erzählungen, dass er davor schon einmal trocken war, aber in den letzten Jahrzehnten nie", sagt er der "Kleinen Zeitung". Zinner betont der Zeitung gegenüber ausserdem, dass der Wassermangel auf den fehlenden Niederschlag im Winter zurückzuführen sei und nicht auf Umweltprobleme.
Wie sich der Wasserstand in den kommenden Wochen entwickeln wird, ist ungewiss. Sollte es nicht zu massiven Niederschlägen kommen, wird der Grüne See in diesem Jahr wohl nicht seine gewohnte Grösse erreichen. (tar)