Der Herbst beginnt in Deutschland in jedem Jahr gleich zweimal. Was ist der Unterschied zwischen dem kalendarischen und dem meteorologischen Herbstanfang?
Der Herbst zählt für einige Menschen zu den schönsten Jahreszeiten. Denn obwohl die Temperaturen sinken, laden fallende, bunte Blätter und raschelndes Laub zu malerischen Spaziergängen ein. Oftmals wird auch vom goldenen Herbst gesprochen. Und selbst bei nassgrauem Wetter hat der Herbst eine gemütliche Komponente, die zu einem kuscheligen Abend auf dem heimischen Sofa einlädt.
Wann die beliebte Jahreszeit beginnt, ist dabei nicht ganz eindeutig. Denn es gibt einen Unterschied zwischen dem kalendarischen und meteorologischen Herbstanfang. Dieser ist jedoch schnell erklärt.
Der meteorologische Herbstanfang fällt immer auf den 1. September
Der meteorologische Herbst geht in jedem Jahr vom 1. September bis zum 30. November. Für Meteorologen dauert der Herbst somit alljährlich exakt drei Monate, und das immer zur gleichen Zeit.
Seit dem 19. Jahrhundert und dem Anfang der systematischen Wetteraufzeichnungen ist dies so festgelegt, denn Meteorologen können so Wetterdaten über die einzelnen Monate wie Monatsmittel oder Extremwerte besser auswerten und vergleichen.
Genauso verhält es sich übrigens auch für den Winter-, Frühlings- und Sommeranfang.
Wie wird der kalendarische Herbstanfang berechnet?
Im Jahr 2024 beginnt der kalendarische Herbst in Deutschland am 22. September um 14:43 Uhr. Doch aufgepasst: Das ist nicht jedes Jahr der Fall. Tatsächlich variiert das Datum des kalendarischen Herbstanfangs. Mal beginnt dieser nämlich am 22., in anderen Jahren wieder am 23. September.
Denn der kalendarische Herbstanfang richtet sich nach dem Sonnenstand. Wenn unser Zentralgestirn exakt senkrecht über dem Äquator steht - und damit Tag und Nacht genau gleich lang sind - beginnt kalendarisch gesehen der Herbst. Diesen Zustand bezeichnet man als Äquinoktium oder auch Tag-und-Nacht-Gleiche.
Vom Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang dauern Tag und Nacht dann jeweils exakt 12 Stunden.
Darum ändert sich das Datum des kalendarischen Herbstanfangs
Die unterschiedlichen Daten der kalendarischen Herbstanfänge liegen dabei in unserer Zeitrechnung begründet. Denn ein Kalenderjahr dauert 365 Tage, während die Erde aber tatsächlich 365 Tage, fünf Stunden und 49 Minuten braucht, um einmal vollständig die Sonne zu umkreisen.
Diese Differenz wird bekanntlich alle vier Jahre dadurch ausgeglichen, dass der Februar auf 29 statt der gewohnten 28 Tage kommt. Dann spricht man von einem Schaltjahr. Die darauffolgende Tag-und-Nacht-Gleiche verschiebt sich jedoch in der Folge um einen Tag nach vorne – und auch die exakte Stunde des Äquinoktiums verschiebt sich hierdurch.
Eine Tag-und-Nacht-Gleiche kommt zweimal im Kalenderjahr vor. Die erste markiert den Beginn des kalendarischen Frühlings, die zweite den des kalendarischen Herbsts.
Der kalendarische Winter beginnt dann 2024 in Deutschland am 21. Dezember um 10:19 Uhr. Dies ist der exakte Zeitpunkt der Wintersonnenwende und markiert das Ende des kalendarischen Herbstes. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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