Die Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer und auf Helgoland nimmt langsam weiter zu. So habe die Anzahl der registrierten Kegelrobbenjungen in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt eine jährliche Wachstumsrate von neun Prozent gehabt, wie das Wattenmeer-Sekretariat mit Sitz in Wilhelmshaven mitteilte. Die Gesamtzahl der Kegelrobben während des Fellwechsels im März und April sei jährlich um zwölf Prozent gestiegen.
Im Vergleich zu früheren Zählungen scheine sich der Anstieg der Zahlen zu verlangsamen, vor allem bei den Jungtieren, beobachtete Sophie Brasseur, Mitglied der Forschungsgruppe aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dies auf eine Veränderung der Umweltbedingungen zurückzuführen ist oder ob die Zählungen durch das raue Wetter in dieser Saison beeinflusst wurden."
Der Nachwuchs der grössten Raubtiere Deutschlands kommt von November bis Januar zur Welt. Die Expertinnen und Experten entdeckten in der Saison 2023/2024 im gesamten Wattenmeer mehr als 2.547 Jungtiere, ein Anstieg um ein Prozent im Vergleich zur vorigen Saison. Gut die Hälfte der Jungtiere entdeckten die Forscher im niederländischen Wattenmeer. In Niedersachsen ging der registrierte Nachwuchs auf rund 360 zurück. Nach Ansicht des Forschungsteams könnte das daran liegen, dass einige Teile des Gebiets wegen schlechten Wetters nicht überflogen werden konnten.
Auf Helgoland wurden knapp 740 Jungtiere beobachtet, ein Plus von 16 Prozent. Im östlichen Teil des Wattenmeeres registrierte das Forschungsteam während der grenzübergreifenden Zählungen gar keine Jungtiere. Allerdings wurden später in der Saison vier säugende Jungtiere in Dänemark und zwei in Schleswig-Holstein beobachtet.
Etwas später - im März und April - werden alle Kegelrobben gezählt. Hier gibt es einen Zuwachs um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr als 11.500 ausgewachsene Kegelrobben registrierten die Experten in der Region. Mit Abstand die meisten der Tiere leben im niederländischen Wattenmeer. Die Zählungen ergaben mehr als 7.800 Kegelrobben allein in dieser Region.
Helgoland hatte einen Anteil von 14 Prozent, Niedersachsen und Hamburg zusammen 12 Prozent. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeergebiet wurden 286 Tiere gezählt. In Dänemark beobachteten die Forschenden mehr als 360 Kegelrobben - doppelt so viele wie im Vorjahr. © dpa
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