Der Klimawandel bedroht das Leben auf der Erde - und das noch schneller, als bisher befürchtet. Jetzt ist rasches Handeln gefragt. Die gute Nachricht: Jeder von uns kann mithelfen und zum Klimaschutz beitragen.
Die aktuellen Prognosen des Weltklimarats lassen erschaudern: Die Erderwärmung erfolgt schneller und mit schwereren Folgen, als Wissenschaftler bisher prognostizierten. Der Rat fordert daher umgehend ein weltweites Umdenken, sonst sei es unmöglich, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad einzudämmen.
Doch es ist noch nicht zu spät, den Klimawandel aufzuhalten. Wir sagen Ihnen, wie Sie selbst einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Strom sparen und richtig heizen
Mit einfachen Tricks können Sie Ihren Energieverbrauch im Haushalt senken und Ihren CO2-Ausstoss verringern. Konventionelle Glühbirnen zum Beispiel verbrauchen viel Strom. LED-Lampen hingegen verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom und halten 20-mal länger.
Auch beim Kauf von grossen Haushaltsgeräten lohnt es sich, in energieeffiziente Waren zu investieren. Ein Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A+++ spart im Vergleich zu einem Gerät der Klasse B pro Jahr 160 Kilogramm CO2. Ein schöner Nebeneffekt: Gleichzeitig sparen Sie damit jährlich rund 74 Euro an Stromkosten. Kleine Gewohnheiten können ebenfalls einen grossen Effekt auf Ihren CO2-Fussabdruck haben.
Wenn Sie Fernseher, Computer, Stereoanlage und Co. ausschalten statt im Standby-Modus ruhen zu lassen, verringern Sie Ihren Kohlendioxidausstoss um rund 220 Kilogramm pro Jahr und senken Ihre Stromrechnung um etwa 100 Euro.
Heizenergie macht einen Grossteil des Energieverbrauches in unseren Haushalten aus. Deshalb gibt es hier ein grosses Einsparpotenzial. Wenn Sie die Raumtemperatur um nur ein Grad verringern, können Sie bis zu 225 Kilogramm CO2 pro Jahr vermeiden.
Im Wohnbereich gelten 20 Grad als ideale Raumtemperatur, im Schlafzimmer sind 16 Grad ausreichend. Die mittlere Stufe am Heizungsthermostat entspricht 20 Grad. Auch richtiges Lüften in den kälteren Jahreszeiten ist wichtig, um den Energieverbrauch gering zu halten.
Stosslüften ist die beste Methode. Statt die Fenster stundenlang gekippt zu lassen, öffnen Sie diese vollständig und lüften Sie fünf bis zehn Minuten lang kräftig durch. So können in einem Einfamilienhaus eine halbe Tonne CO2 und 170 Euro gespart werden.
Ein weiterer Energiefresser im Haushalt ist Warmwasser. Deshalb sollte die Dusche dem Vollbad in der Badewanne immer vorgezogen werden. Zusätzlich lässt sich durch einen Sparduschkopf die CO2-Bilanz erheblich verbessern.
Ein Drei-Personen-Haushalt kann damit pro Jahr 37.800 Liter Warmwasser, 215 Kilo Kohlendioxid und 415 Euro sparen. Zum Händewaschen benötigen Sie übrigens kein Warmwasser. Wer seine Hände gründlich einseift und abwäscht, kann auch mit kaltem Wasser nahezu alle Keime entfernen.
CO2-Ausstoss im Verkehr und auf Reisen senken
Möchten Sie das Klima schützen, sollten Sie, wenn möglich, auf das Auto als Verkehrsmittel verzichten. Das Fahrrad und Ihre Beine sind die umweltfreundlichsten Fortbewegungsmittel. Aber auch öffentliche Verkehrsmittel sind dem Pkw vorzuziehen.
Wenn Sie bei einem Arbeitsweg von 25 Kilometern ein Jahr lang Bus und Bahn benutzen statt Ihr Auto, können Sie 320 Kilogramm Kohlendioxid sowie bis zu 3.700 Euro sparen. Können Sie das Auto einmal nicht entbehren, machen Sie mit einem brennstoffsparenden Fahrstil einiges gut.
Fahren Sie bei niedrigen Drehzahlen, schalten Sie also bei 30 km/h in den dritten Gang, bei 40 km/h in den vierten und bei 50 km/h in den fünften Gang. Fahren Sie ausserdem vorausschauend und vermeiden Sie unnötiges Bremsen und Beschleunigen.
So können Sie Ihren Kraftstoffverbrauch um bis zu 25 Prozent senken. Sie sollten ausserdem regelmässig den Druck in Ihren Reifen überprüfen. Ein um 0,5 bar zu niedriger Reifendruck verursacht 140 Kilo mehr CO2 als nötig.
Das Flugzeug ist ein besonders klimaschädliches Verkehrsmittel. Ein Flug von Deutschland auf die Kanarischen Inseln zum Beispiel verursacht pro Person knapp 1,8 Tonnen CO2. Zusätzlich wirken sich weitere von Flugzeugen freigesetzte Stoffe wie Stickoxide und Aerosole negativ auf das Klima aus.
Entscheiden Sie sich also bei Ihrer nächsten Urlaubsplanung für ein Ferienziel, das Sie mit der Bahn oder mit dem Rad erreichen können.
Klimafreundlich essen
Rindfleisch ist ein Klimakiller: Die Abholzung von Wäldern für den Anbau von Futtermitteln, das im Magen von Rindern produzierte Gas Methan, die CO2-aufwändige Verarbeitung des Fleisches – das alles sind Faktoren, die erheblich zum Treibhauseffekt auf der Erde beitragen.
Pro Kilo Rindfleisch werden zirka 13,3 Kilo CO2 ausgestossen. Im Vergleich dazu sind es pro Kilo Brot weniger als ein Kilo CO2. Wer etwas für das Klima tun will, sollte also hin und wieder auf Burger und Steak verzichten.
Bio-Produkte haben eine bessere Klimabilanz als konventionell angebautes Obst und Gemüse. Wenn dieses allerdings um die halbe Welt transportiert wird oder in beheizten Treibhäusern wächst, bevor es im deutschen Supermarktregal landet, ist die CO2-Ersparnis dahin.
Wählen Sie also Bio-Obst und -Gemüse, das in Ihrer Region gerade Saison hat und überlegen Sie, ob Sie im Winter nicht vielleicht auf frische Erdbeeren verzichten können.
Verwendete Quellen:
- Zeit.de: Klimawandel. Mit Fakten gegen jeden Zweifel
- WWF: Energie sparen – praktische Tipps für Ihren Haushalt
- co2online: Energie sparen & Kosten senken
- Umweltbundesamt: Umwelttipps für den Alltag
- GEO.de: Wie klimafreundlich ist unsere Nahrung?
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