Im Süden der kanadischen Insel Neufundland haben Bewohner bislang nicht identifizierbare Objekte am Strand gefunden. Die weissen Klumpen, die zum Teil so gross wie ein Teller sind, werfen Fragen auf.

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Kanadische Behörden stehen vor einem Rätsel. An den Küsten Neufundlands sind in den vergangenen Wochen zahlreiche weisse Klumpen entdeckt worden. Bewohner der Südspitze der kanadischen Insel hätten die seltsamen Substanzen Anfang September zum ersten Mal gemeldet, berichtet die BBC.

Ein Anwohner habe die Kleckse als teigig beschrieben, "als hätte jemand versucht, Brot zu backen, das aber nicht besonders gut hinbekommen". Der Geruch erinnere an Pflanzenöl, erzählte er dem Sender.

Laut dem "Guardian" sind die tellergrossen Klumpen "aussen schleimig, innen fest und schwammig" - und leicht brennbar. Ein anderer Bewohner berichtete der britischen Zeitung, an einem Tag habe er Hunderte am Strand verstreut entdeckt. "Ich lebe seit 67 Jahren hier und habe so etwas noch nie gesehen, niemals."

Wobei es sich bei den Funden handelt, ist bislang unklar.

Fest steht, worum es sich nicht handelt

Bilder der mysteriösen weissen Klumpen kursieren in den sozialen Netzwerken und lassen User spekulieren. Pilze, Schimmel, Meeresschwämme, Palmöl – oder doch Ambra, eine wachsartige Substanz aus dem Verdauungstrakt von Pottwalen?

Einiges kann aber immerhin schon mal ausgeschlossen werden.

Wie eine Sprecherin von Environment and Climate Change Canada, der für Verschmutzungsvorfälle und Umweltgefahren zuständigen Abteilung, der kanadischen Zeitung "The Globe and Mail" sagte, arbeiteten Forschungsteams daran, herauszufinden, worum es sich bei den Klumpen handelt. Dafür hätten Wissenschaftler bereits Proben gesammelt.

Nadine Wells, Abteilungsleiterin der marinen ökologischen Forschungsgruppe am Northwest Atlantic Fisheries Centre (DFO) in St. John's, sagte der Zeitung, dass einige Theorien bereits ausgeschlossen werden konnten. So handele es sich weder um eine invasive Art noch um Walfett. Auch Meeresschwämme seien es "ziemlich sicher" nicht.

Da manche die Klumpen angezündet hätten und diese daraufhin brannten, vermuten die Forschenden, "dass eine Art Öl" enthalten sein müsse. Allerdings könnten Erdölkohlenwasserstoff, Erdölschmiermittel, Biokraftstoff oder Biodiesel bereits ausgeschlossen werden.

"Es ist wirklich mysteriös - etwas, das wir noch nie zuvor gesehen haben, und wir haben keine Ahnung, was es ist."

Nadine Wells, Mitglied der Forschungsgruppe der DFO

Weitere Tests könnten bis zu einem Monat in Anspruch nehmen, berichtet das Forschungsteam. Ausserdem seien weitere Probenentnahmen geplant. Bislang tappen die Wissenschaftler laut Wells weiter im Dunkeln: "Es ist wirklich mysteriös - etwas, das wir noch nie zuvor gesehen haben, und wir haben keine Ahnung, was es ist."

Verwendete Quellen

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