Die wohlhabendsten Teile der Menschheit tragen in weit überproportionalem Mass zur Erderwärmung bei. Laut einer am Montag veröffentlichen Untersuchung der Hilfsorganisation Oxfam ist das reichste ein Prozent für mehr als doppelt soviel Ausstoss von Treibhausgasen verantwortlich wie die gesamte ärmste Hälfte der Weltbevölkerung.

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Das reichste Prozent der Weltbevölkerung bläst einer Studie zufolge mehr als doppelt so viele klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre wie die ärmere Hälfte der Menschheit zusammen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Entwicklungsorganisation Oxfam vor der am Dienstag beginnenden Generaldebatte der 75. UN-Vollversammlung in New York veröffentlichte.

Oxfam forderte, den CO2-Verbrauch der Wohlhabenden einzuschränken, mehr in öffentliche Infrastruktur zu investieren und die Wirtschaft klimagerecht umzubauen.

Oxfam-Bericht konzentriert sich auf die Jahre 1995 bis 2015

Der Bericht konzentriert sich auf die klimapolitisch wichtigen Jahre von 1990 bis 2015, in denen sich die Emissionen weltweit verdoppelt haben. Die reichsten zehn Prozent (630 Millionen) seien in dieser Zeit für über die Hälfte (52 Prozent) des CO2-Ausstosses verantwortlich gewesen, berichtete Oxfam. Das reichste Prozent (63 Millionen) allein habe 15 Prozent verbraucht, während die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung nur für sieben Prozent verantwortlich gewesen sei.

Die katastrophalen Folgen der Klimakrise seien schon heute vielerorts spürbar. "Verantwortlich dafür ist eine Politik, die auf Konsumanreize setzt, immerwährendes Wachstum verspricht und die Welt ökonomisch in Gewinner und Verlierer spaltet", sagte Ellen Ehmke, Expertin für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland. "Für den Konsumrausch einer reichen Minderheit zahlen die Ärmsten den Preis."

Das sind die Zahlen für Deutschland

In Deutschland sind laut Oxfam die reichsten zehn Prozent oder 8,3 Millionen Menschen für 26 Prozent der deutschen CO2-Emissionen im untersuchten Zeitraum verantwortlich. Die mit 41,5 Millionen Menschen fünf Mal grössere ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung habe mit 29 Prozent nur etwas mehr verbraucht. Ein Hebel im Kampf gegen den Klimawandel sei der Verkehr, insbesondere der Flugverkehr. Besonders kritisch sieht Oxfam Stadtgeländewagen (SUV), die zwischen 2010 und 2018 die zweitgrössten Emissionstreiber gewesen seien.

"Wir müssen die Klima- und die Ungleichheitskrise zusammen lösen", sagte Ehmke. Der exzessive CO2-Verbrauch der Reichsten gehe auf Kosten aller und müsse eingeschränkt werden. "Steuern für klimaschädliche SUVs und häufiges Fliegen wären ein erster Schritt." (mgb/dpa)

Kondensstreifen

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Kondensstreifen sind für das Klima schädlicher als Kohlendioxid. Das geht aus einer neuen Studie hervor. Forscher berücksichtigten dabei auch die Wirkung der sogenannten Kondenststreifen-Zirren. Das sind Wolken aus Eiskristallen, die von Flugzeugen in grosser Höhe bei bestimmten meteorologischen Bedingungen erzeugt werden. (Bildnachweis: GettyImages/iStockphoto)
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