An einem beliebten Strand in einem Vorort von Sydney waren Hunderte geheimnisvolle, teerartige Kugeln angeschwemmt worden. Mittlerweile haben Wissenschaftler eine Vermutung, wobei es sich bei den Klumpen handeln könnte.

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Nachdem am Dienstag (15. Oktober) an Stränden in einem Vorort der australischen Metropole Sydney "mysteriöse, schwarze, kugelförmige Trümmer" aufgetaucht waren, rätselten Behörden, worum es sich handeln und woher die Kugeln stammen könnten.

Kugeln
Strände in der Gemeinde Randwick im Osten Sydneys wurden nach der Entdeckung mysteriöser Trümmer vorübergehend geschlossen. © IMAGO/AAP/STEVEN MARKHAM

Sicherheitshalber wurden die betroffenen Strandabschnitte bis auf Weiteres geschlossen. Am Samstag (19. Oktober) werden die Strände von Coogee, Clovelly, Maroubra, Malabar und Gordons Bay nun aber wieder geöffnet.

Am Strand von Coogee waren am Dienstag Hunderte kleine Bälle zu sehen gewesen. Die erste Vermutung: "Es könnte sich um Teerkugeln handeln, die sich bilden, wenn Öl mit Schmutz und Wasser in Berührung kommt, typischerweise als Folge von Ölverschmutzungen oder Einsickerungen", sagte der örtliche Bürgermeister Dylan Parker.

Diese Einschätzung hat sich nun wohl bewahrheitet. Der Gemeinderat von Randwick teilte am Mittwochabend mit, dass vorläufige Testergebnisse die Kugeln als Teerklumpen identifiziert hätten.

Teerklumpen könnten von Ölpest oder aus Abwasserabfluss stammen

Wissenschaftler, die die Kugeln untersuchten, gehen mittlerweile davon aus, dass sie wahrscheinlich von einer Ölpest stammen. Aber auch eine Verbindung zu einer nahegelegenen Kläranlage könne man nicht ausschliessen. Wie der "Guardian" berichtet, hätten Tests gezeigt, dass es sich bei den Trümmern um einen Schadstoff auf Kohlenwasserstoffbasis handelt – den Hauptbestandteil von Produkten auf Erdölbasis.

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Jon Beves, Chemieexperte der University of New South Wales, ist Teil des Wissenschaftlerteams, das die Trümmer analysiert. Er sagte der Zeitung, die "logischste Antwort" sei, dass die Kugeln aus Rohöl entstanden seien. Die Kugeln hätten jedoch auch andere fettige Materialien enthalten, darunter Fettsäuren. Das bedeute, dass sie möglicherweise aus einem Abwasserabfluss und nicht von einer Ölpest oder aus einem Leck vor der Küste stammten. "Ich würde noch nicht ausschliessen, dass sie aus einer Abwasseraufbereitung stammen", sagte er. Weitere Testergebnisse, die kommende Woche erwartet werden, sollen laut Beves bestätigen, ob die Kugeln aus Rohöl entstanden sind.

Teerkugeln für Menschen nicht schädlich

Die Gemeinde von Randwick, zu der die betroffenen Strände gehören, teilte am Freitag (18. Oktober) mit, dass die zuständige Behörde die kugelförmigen Reste als für den Menschen nicht schädlich einschätzt. Dennoch sollten Standbesucher, wenn sie Trümmer finden, diese nicht anfassen, sondern den Rettungsschwimmern oder der Gemeinde melden. Kleine Mengen würden derzeit noch immer an die Strände gespült.

"Der Gemeinderat von Randwick wird weiterhin regelmässige Inspektionen der Strände durchführen und jegliches Material so schnell wie möglich entfernen", verspricht Bürgermeister Dylan Parker.

Verwendete Quellen

Strand gesperrt wegen Hunderter merkwürdiger Teerkugeln

Die Behörden haben in Sydney zwei Strände gesperrt. Der Grund: Hunderte schwarze, golfballgrosse Teerkugeln, die an Land gespült wurden. Die Ursache und Gefährlichkeit der Kugeln sind noch unklar.
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